Kroetor.com ist ein ehrlicher Blog. Ehrlich zu sich selbst und ehrlich zu seiner Community. Ich könnte an dieser Stelle so etwas schreiben, wie: “Und nun wieder eine neue Buchrezension. Diesmal…”. Aber das tue ich nicht. Wer sich die Arbeit macht, den Blog zu durchforsten, der wird (um es mit den Worten von Random House zu sagen) ein/zwei (Hör)Buchrezensionen finden. Ich persönlich liebe Bücher. Allerdings liebe ich auch Filme, Kolumnen und unnötiges Zeug. Ich will aber nicht zu sehr ausschweifen (mein Problem:)). Wichtig ist, dass Bücher ab nun eine feste Sparte in diesem Blog werden und wichtig ist, dass Bücher gelesen und (GANZ WICHTIG) rezensiert werden. Unser heutiges Werk (welches auch verlost wird, aber dazu später mehr) hört auf den wunderschönen Namen “Auf fremden Pfaden – Erotische-Phantastik-Anthologie”. Wie die Head- und Subline vermuten lassen, handelt es sich hier um eine Ansammlung von Geschichten, verschiedenster Autoren, die mit dem Genre (Erotik) nicht ganz oder (Phantastik) schon eher vertraut sind. Ich möchte und werde hier nicht auf einzelne Autoren und / oder Geschichten eingehen, denn dies soll kein Buch, sondern eine Rezension werden. Von daher werde ich mich allgemein halten.
An dieser Stelle könnte ich (wie viele Kollegen) den allseits beliebten Klappentext aufführen. Ich tue dies, aber mit meinen Worten: eine tapfere Riege von Autoren (die ich teilweise sogar kenne und alle schätze) wagt sich mit ihrem Schiff, der “Auf fremden Pfaden”, an die Grenzen ihrer sonstigen Wirkungsstätten. Es sei gesagt, dass ausnahmslos alle dies sehr unterhaltsam tun. Es geht um Käferinvasionen, klassisches Gut und Böse, Leichenschmaus, keuche Dämonenjäger, Mad Max… äh Sex, epische Geschlechtsverwechslungen, abstrakte Einhörner, einschneidende Körperbemalungen, orientalische Schlappschwänze, Katzen, ekstatische Zombieliebhaber, lesbische Meerjungfrauen, Silent Hill artige Begebenheiten, männliche Succubusse (die echt arm dran sind), recycelte Hexen, lustvollen Kannibalismus (bei dem sogar beide ihre Erfüllung finden), klassische Porn-Fantasy und dem guten alten Golem beim Junggesellinnenabschied (der darf nicht fehlen!!)
Soweit zu meinem Klappentext. Ich habe all diese Geschichten in kurzer Zeit gelesen und mich in jeden einzelne verliebt. Jeder Autor hat es in meinen Augen geschafft, auf fremden Pfaden zu wandeln und dabei sie oder er selbst zu bleiben. Es gab Geschichten, die mich fasziniert haben, es gab Geschichten, die mich belustigt haben und es gab Geschichten, die mich (hoffentlich liest das meine Mama nicht) erregt haben. Während der Lektüre dieser Geschichten habe ich mir ein System zur “Auswertung” einfallen lassen, damit auch diejenigen mich verstehen, die eher mit Zahlen, als mit Worten, kompatibel sind. Es gab für mich einmal die klassische (total objektive) Schulnote. Und dann drei Kategorien (jede kann maximal drei Sterne erreichen): Unterhaltung, Erotik und Romantik. Nun fragt sich vielleicht der ein oder andere: “Warum Romantik und nicht Phantastik”. Ziemlich einfach ist die Antwort dazu: in letzterem sind die Autoren zu Hause und ersteres geht in vielen Fällen Hand in Hand mit der Erotik.
Kommen wir also zur Wertung (jeweils die Gesamtwertung aller Geschichten):
Schulnote Buch: 2+
Unterhaltung: 2,78 von 3 Sternen
Erotik: 2,2 von 3 Sternen
Romantik: 2,4 von 3 Sternen
Dem aufmerksamen Leser (oder dem, der bei dieser doch etwas längeren Rezension überhaupt noch liest) mag aufgefallen sein, dass die Erotik der Romantik weichen muss. Nun stellt sich die Frage “Wie kann das sein? Ist es doch eine Erotik Anthologie”. Hierüber habe ich mir auch lange Gedanken gemacht. Bis ich auf den Schluss kam, dass es eine Erotik-Phantastik-Anthologie ist, wie der Buchtitel es verrät. Und keine Erotik-Porno-Anthologie.
Mein Fazit ist, dass wir hier ein Buch vor uns haben, welches von herausragenden Schriftstellern mit Herzblut geschrieben wurde. Das liest man aus jedem Satz heraus. Auch wenn die eine Geschichte erregender sein mag, als die andere, so sind doch alle gleichermaßen lesenswert und machen einfach Spaß. Ein weiteres Highlight ist die Anspielung der Heraus- und tollen Geschichtengeberin, Isa Theobald, im Vorwort. Ka-tet, Isa, Ka-tet. Außerdem fand ich die (es gibt bestimmt ein Wort dafür) Bildchen, die den ersten Buchstaben der Geschichte darstellen, grandios. Jeder Stil jeder einzelnen Geschichte genau wiedergegeben. Klasse! Und ich danke Isa für die Bereitstellung dieses Werkes, zum Rezensieren. Es hat mehr als Spaß gemacht.
Und wer dieses Buch nun sein eigen nennen möchte (auch wenn eine Widmung auf meinen Namen drin steht), der schicke eine Mail mit dem Titel: “Fische können fliegen” an meine Adresse: genervteroktopus@web.de. Die Mail die als erstes ankommt gewinnt.
Stay tuned:)