Buchrezi: A.R.G.O.S. – Niemand lebt für immer, von Thomas Finn, aus dem lübbe Verlag

Hello liebe little and big-K-munity,

noch kein Geschenk zu Ostern gefunden? Kommt ja auch immer total unerwartet, wie Weihnachten… auf einmal ist das Fest da und Du möchtest Deinen Lieben was schenken. Aber was? Du stehst unter zeit- und geschenkfindedruck und möchtest nicht weiter leiden? Wenn Dein Geschenkempfänger ein geneigter Leser*in ist, dann habe ich vielleicht die passende Lösung für Dein Problem: ein Buch!!

Dieses Buch ist nicht von irgendwem. Hier geht es um Thomas Finn, den ich persönlich kennen lernen durfte und von dem ich schon etliche Bücher las. Ich finde es immer total klasse, wenn ich einen Autor persönlich kenne, dessen Werke ich vertilge. Denn dann kann ich direkt in Kontakt mit ihm treten, wenn ich Redebedürfnis über eines seiner Werke habe. So war es auch bei Tom. Wir schrieben über eines seiner Bücher (Lost Souls) und er stand mir, wie immer, Rede und Antwort. Total toll, wie ich finde. Jedenfalls liebäugle ich schon länger mit seinem „Bermuda“, aber das wollte er nicht so einfach raushauen, da es wohl keiner Werbung mehr bedarf. Er legte mir jedoch eines seiner aktuellen Werke, A.R.G.O.S. ans Herz. Und als Blogger und Schnorrer, griff ich natürlich direkt zu, wobei das Agenten Genre nicht wirklich meins ist… Aber gehen wir doch einfach in medias res:

Ich bekam also A.R.G.O.S. (auf Wunsch des Autors und mit lieben Grüßen des Verlages) geschickt und fing direkt an, das Teil zu bingen. Und ich bin ehrlich: ich las es, weil ich den Autor mag, war aber dennoch unsicher ob des Genres, was eigentlich nicht meins ist… Aber ich wurde nicht enttäuscht.

(c) Mad Magazine

Den Leser erwartet ein klassicher Spionage-Thriller, aber aus der Feder Herrn Finns. Und Herr Finn hat es halt drauf. Er begeistert mich immer wieder mit entschlossener Chrakterentwicklung, elegantem Witz und viel Hintergrundwissen über Historie, Architektur und vielem mehr, was die (Tat)Orte angeht. Ich möchte eigentlich nur wenige Worte über die Story verlieren, denn das hier soll kein Spoilerverzeichnis sein, sondern lediglich ein Teaser, der Bock auf das Buch machen soll.

Kommen wir zur Story. Die Protagonistin hört auf den Namen Lena und ist Assistentin der Geschäftsführung. Das braucht Ihr Euch nicht zu merken, da es mehrfach erwähnt wird;) Lena geht voll in ihrem Job auf und bewundert ihren Chef sehr. Allerdings spielt das Leben mal wieder seine Karten aus und Lenas Chef wird ermordet. Im Zuge dieses Geschehens und seiner Folgen erfährt Lena, dass ihr Chef ein ranghohes Mitglied der sehr geheimen Geheimorganisation A.R.G.O.S. war und gerät in den direkten Konflikt zwischen eben dieser Organisation, und zweier weiterer Parteien, die A.R.G.O.S. unterwandern und / oder vernichten wollen. Diese weiteren Parteien sind zum einen die Gaias Warriors, eine Umweltaktivistengruppe, die gerne auch mal zu härteren Mitteln greift, um Aufsehen zu erregen und eine unbekannte Gruppe, die den Warriors hilft und sich dadurch das Recht herausnimmt, deren Aktionen mitzugestalten. Vermutlich ist auch A.R.G.O.S. selbst infiltriert, weshalb diese nicht auf alle Ressourcen der Organisation zugreifen können, da der Feind eben auch im eigenen Nest hockt.

Lena ist also nun Agentin (definitiv nicht wider Willen, da ihr das alles sehr gut abgeht) und hat eine nette Schar an Kollegen, auf die ich kurz näher eingehen möchte:

Deckname PERSEUS: In der griechischen Mythologie einer der berühmtesten Helden und auch in Finns Roman ein Held. Was wir von ihm lesen lässt uns erahnen: der Typ hat es drauf und schaut dabei verdammt gut aus. Leider ist er auch von einigen Fehlschlägen geprägt und daher eher der tragische Held

Deckname KIRKE: Die Zauberin der griechischen Mythologie. Sie wird ihrem Decknamen sowohl in Taten als auch durch ihre Erscheinung mehr, als gerecht. Eine taffe Griechin, die geboren für das Agentenleben zu sein scheint. Trügt der Schein?

Deckname ELEKTRA: auch dieser Name ist in der griechischen Mythologie angesiedelt. In der heutigen Zeit sagt er jedoch alles. Elektra ist die Hackerin des Teams, die mit ihrem Wissen, ihrer Clerverness und ihren Gadgets zu helfen weiß

Deckname DAEDALOS: in der Mythologie bekannt als Erfinder, Techniker und Baumeister ist er auch im Roman zuständig für Einbrüche, Safes knacken und dergleichen. Ein ziemlich raubeiniger Ire, der das Herz aber definitv am rechten Fleck hat

Mit diesem Trupp stellt sich also Lena den Gefahren des Agentendaseins. Dabei durchläuft sie eine tolle Charakterentwicklung und hat sich definitv in mein Herz gemausert. Auch ihre Kollegen bleiben keine blassen Nebenfiguren. Im Gegenteil, man erfährt immer mehr über sie und ihre Hintergründe und gemeinsam mit Lena bilden sie ein Quintett, welches auch auf der großen Leinwand richtig abliefern könnte.

Ich gehe bewusst nicht näher auf den Inhalt ein oder zitiere den Klappentext. Das hier soll (wie Eingangs erwähnt) keine vollgespoilerte Inhaltsangabe werden, sondern meine Meinung zu dem Werk. Daher versuche ich Euch das Gefühl zu vermitteln, das ich beim Lesen hatte. Dieses Gefühl war sehr gut. Ich fühlte mich unterhalten, es war spannend. Der eine oder andere Twist war dabei, es war stellenweise sehr lustig (z.B.: kam während einer Folter die klassische Musik, die den Folterer inspirierte, aus einem Amazon Echo [Alexa] und ich habe laut gelacht, als der Folterknecht der Musik irgendwann überdrüssig wurde und nur: „Alexa STOPP“, schrie). Es war sehr einfallsreich. Angefangen bei den Lösungswegen der Helden, über diverse Spionage-Gadgets, bis hin zu Kapiteltiteln wie „Schwedenfeuer“. Und vor allem war es halt Tom Finn. Ich mag ihn und lese ihn einfach gerne. Einer der ganz Großen für mich. Und trotzdem zum Anfassen. Weiter so!!!

Also Leute gönnt Euch und / oder Euren Liebsten das Buch und kauft es zum Beispiel hier.

Stay tuned und frohe Ostern, Euer Kröterich von Krötsen

P.S.: die im Text unterstrichenen Wörter sind Links, die Ihr einfach anklicken könnt

p.p.s.: wer auch immer zuerst „krötor, ich möchte ein Kind von dir“ in die Kommentare schreibt, bekommt meine ramponierte Version des Buches geschenkt

Manchmal bekommt auch ein Museum neue Werke;)

7 dämliche Fragen an Christian von Aster

Hello Krötmunity,

heute geht es endlich weiter mit der beliebten Runde: „7 dämliche Fragen an…“. Der heutige Stargast ist Christian von Aster. Ebendieser stellte sich mal die Frage, warum er versuche, von der Kunst zu leben. Diese Frage kann ich gerne beantworten: Weil er ein begnadeter Künstler ist und die Welt sonst einiges verpasst hätte. Christian ist in meinen Augen immer am werkeln. Sei es ein Elfentagebuch oder die Wiederbelebung der Flaschenpost, was ich persönlich total klasse fand. Außerdem ist er Herausgeber von großartigen Anthologien, wie z.B.: „Die Bakerstreet Artefakte“ oder aber „Bosch´s Vermächtnis – Geschichten aus dem Garten der Lüste“. In letzterem Werk hat Euer Krötor auch eine Geschichte verfasst. Unter seinem Pseudonym „Sascha Leidinger“. Herr von Aster ist auch ein genialer Vorleser. Ich war mehr als angenehm unterhalten, als er seinen Beitrag zu Garten der Lüste, auf der Leipziger Buchmesse (auf der ich viel erlebt habe) zum Besten gab. Ferner hat sich Christian der deutschen Sprache angenommen und diese etwas umgekrempelt. Mehr dazu gibt’s in „NeuDeutsch2.0“.

Als Autor begeistert er mit Werken, wie „Das Koboltikum“, „Ruprecht´s großer Rutentest“ oder seinem neuesten Werk: „Der Orkfresser“. So Leute, genug gequatscht (das kann ich ja bestens), kommen wir nun zu den Fragen:

F: Warum haben Fußgängerampeln kein „Orange“?

A: Das ist vor allem ein rechtliches, mit den Markenschutzrechen besagter Farbe verbundenes Problem, die vor längerer Zeit ein kleines, auf die Herstellung runder halbhartschaliger Vitaminsnacks spezialiertes Unternehmen erworben und die Nutzungsrechte aus frontalaversiven Gründen lediglich den Ampelseitenteilherstellern verkauft hat.

F: Wer würde gewinnen, wenn Robocop gegen den Terminator kämpft?

A: Die Firma, die den entsprechenden Film rausbringt.

F: Warum gibt es Bielefeld nicht?

A: Um dem Suggestivcharakter dieser Frage zu entgehen, möchte ich mit einem Zitat von Keyser Soze aus ‚Die üblichen Verdächtigen‘ antworten:„Der größte Trick Bielefelds war, uns glauben zu machen, es gäbe Bielefeld nicht.“

F: Was ist das Gegenteil von Gelb?

A: Es gibt eine altkatatonische Redensart (wakahama ta garagab balaf‘nha), die sich in etwas mit „Du bist das Gegenteil von Gelb“ übersetzen lässt und im dortigen Hochland als schlimmste mögliche Beleidigung gilt.

F: Hast Du Dir mal überlegt, eine Anthologie zum Thema „Der Garten der Lüste“, des Künstlers H. Bosch, auf den Markt zu bringen? Wie findest Du die Idee?

A: Obwohl die Idee einen gewissen Reiz hat, wäre sie meines Erachtens nicht durchführbar. Schon weil sich höchstens die Hälfte der Autoren nicht an etwaige Vorgaben halten würde. Ausserdem fände sich vermutlich kein Verlag. Und wenn, dann allenfalls, um daraus ein günstiges Paperback zu machen. Darüber hinaus ist das Bild ja auch schon ziemlich alt. Das wäre also völliger Unsinn.

F: Warum ist es nachts kälter, als draußen?

A: Sie wissen hoffentlich, dass dieser Frage des griechischen Gelehrten Kryptikus von Wyrrrnis ein Übersetzungsfehler zugrunde liegt. Ursprünglich lautet sie ‚Warum ist es nachts älter als draußen?‘. Und die Antwort darauf liegt ja quasi auf der Hand.

 

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Quelle: vonaster.de

An dieser Stelle nochmal: VIELEN HERZLICHEN DANK, LIEBER CHRISTIAN!!! Es hat Spaß gemacht.

NEU+++NEU+++NEU+++: Der Teilnehmer (in diesem Fall Herr von Aster) hat die Möglichkeit, den nächsten Kandidaten für „7 dämliche Fragen an…“ zu nominieren. Wird er davon Gebrauch machen?

Stay tuned!