Viel Spaß mit dem Video und ein schönes Wochenende.
Stay tuned
Little and big K
Btw: ich habe oft beitragsbildprobleme. das aktuelle beitragsbild zeigt ein wortraetsel, einen rechen , der aufgibt. schreibt die lösung bitte in die kommentare
Viel Spaß mit dem Video und ein schönes Wochenende.
Stay tuned
Little and big K
Btw: ich habe oft beitragsbildprobleme. das aktuelle beitragsbild zeigt ein wortraetsel, einen rechen , der aufgibt. schreibt die lösung bitte in die kommentare
Hello liebe Krötmunity,
und wieder habe ich Euch mit einem Clickbait dranbekommen. Euer KvK weiß, wie er Euch auf seine (Web)Seite bekommt:) Diese Woche gibt es ganz schön viel Content hier, oder? Seht es einfach als kleine Entschädigung für die letzte Zeit und tatsächlich auch für die letzten Jahre. Es macht einfach wieder Bock, mit frischen Ideen ans Werk zu gehen und der K-munity die Zeit ein wenig zu versüßen.
Der Sommer ist da… Die Stimmung hellt sich auf… Die Kleider werden kürzer… Liest sich ja alles ganz gut, allerdings gibt es hier (tatsächlich nur im Herren-Bereich) zwei Dinge, die mir aufstoßen und die ich erörtern möchte. Stellt Euch folgende Situation vor: Ihr sitzt gemütlich in einem Café in der City Eurer Wahl. Ihr schlürft einen Eiskaffee, betrachtet die Leute in der Umgebung und dann seht ihr IHN. Da passt einfach alles. Tolle Frisur, markantes Gesicht, legere Sonnenbrille, cooles Shirt, Dreiviertelhose, Sneaker Socken – HALT – STOP – SOS: DREI-FUCKIN-VIERTEL-HOSE? So würde ich als Frau reagieren, wenn mir diese Situation zuteil würde. Was zur Hölle reitet Männer, die eine Dreiviertelhose anziehen? Sie ist (im wahrsten Sinne des Wortes) nichts Halbes und nichts Ganzes. Sie ist unbequem und sieht scheiße aus. Wer zur Hölle steht auf solche Kombinationen? Folgend ein kleiner Katalog mit Fragen und Aussagen, die mir dazu in den Sinn kommen:
Es gibt allerdings noch eine (auch hier den Herren vorbehaltene) Kleidungsvariante, die GAR NICHT geht: Das Polohemd mit hochgestelltem Kragen. Hier mache ich mir erst gar nicht die Mühe einen Katalog aufzustellen, sondern bitte einfach inständig darum es zu lassen.
So liebe Leute, genießt Euer Wochenende und zieht Euch normal an.
Ausnahme: Frog Leap Studios, denn Ausnahmen bestätigen die Regel!
Stay tuned
Euer KvK
Hallo liebe Krötmunity,
erst einmal sorry dafür, dass ich solange nichts habe von mir lesen und hören lassen, aber aktuell geht es in des Krötors Berufs- und Privatleben ziemlich ab. #NeueBeziehung #NeuerJob #NeuesBzwWiederAltesBundesland. Jedoch lasse ich die Krötmunity nur ungern hängen und nehme mir natürlich die Zeit, Euch weiterhin zu bespassen, sofern ich diese Zeit irgendwie erübrigen kann. So wie jetzt 🙂
Ich hoffe bei Euch ist alles soweit in Ordnung? Ihr habt Euren Urlaub geplant? Die Mineralölindustrie verflucht? Die Inflation verflucht? Waffen in die Ukraine geschickt? Euch auf die dritte Corona Welle vorbereitet? Die Affenpocken verflucht? Dann ist ja gut:) Aber eines solltet Ihr bei all diesen Dingen beachten: seid freundlich. Seid immer freundlich, höflich und nett. Und vor allem bedankt Euch bei anderen, wenn sie Euch etwas Gutes tun.
Der eifrige Leser (NEIN NICHT LESER:IN) meines Blogs wird vermutlich gemerkt haben, dass der letzte Absatz die Einleitung in die heutige Kolumne war. Es geht also um Freundlichkeit, Nettigkeit, Höflichkeit und auch Dankbarkeit. In dieser Kolumne geht es um all diese Dinge und zwar im Straßenverkehr. Ich bin oft mit dem Auto unterwegs und mir ist (gerade in den letzten Monaten) aufgefallen, dass andere Verkehrsteilnehmer immer Unfreundlicher, Unnetter (gibt es das Wort? Sonst habe ich es gerade erfunden:)), Unhöflicher und vor allem Undankbarer werden. Ich mache das jetzt mal an ein paar Fallbeispielen fest, bevor die übliche Auflistung der Archetypen kommt.
BEISPIEL 1:
Ich fahre gechillt durch die Zone dreißig und halte brav hinter jedem Auto auf meiner Seite an, welches da parkt (bzw. auch hinter jedem Verkehrsstopper, wenn ich die Dinger mal so nennen darf), um die Verkehrsteilnehmer, welche keine Behinderung auf ihrer Seite haben, fahren zu lassen. Muss ich machen, mache ich gerne, ist normal. Aber warum kann man sich denn nicht mal dafür bedanken? Wäre das so schwer, mal kurz das Patschehändchen zu heben? Oder freundlich zu lächeln oder zu nicken. Man muss mich ja nicht gleich auf Yelp in den Himmel heben oder meine OnlyFans.com Seite unterstützen, aber einfach mal danke sagen wäre doch toll…
BEISPIEL 2:
Ich fahre durch einen Kreisel und warte natürlich, bis die Teilnehmer, die Vorfahrt haben, durch sind, bevor ich in den Kreisel fahre. Oft stehe ich unnötig da, da die anderen rausfahren, bevor ich überhaupt reinfahre. Man muss im Kreisel keinen Blinker setzen, könnte es aber tun, um einen reibungslosen Ablauf des Verkehrs zu gewährleisten. Schneller geht es dann übrigens auch. Auf der anderen Seite gibt es dann die Helden, die nicht warten, sondern sich ihren Kreiselplatz erkämpfen und erst gar nicht schauen, ob jemand kommt oder gar blinkt. Warum kann man hier nicht mehr gegenseitige Acht geben? Wäre doch ganz locker flockig dann…
BEISPIEL 3:
Ich fahre mit 50 durch die Ortschaft und werde (in der Ortschaft) überholt. Der Fahrer des anderen Autos überholte nicht nur mich, sondern auch meinen (aus dem Fenster gestreckten) Mittelfinger. Er war ein Arsch und ich auch. Warum tat ich das? Weil mir das Gehabe der anderen langsam auf den Zeiger geht. Ich meine, ich werde niemandem Blutrache schwören, weil er mir die Vorfahrt nimmt oder im Kreisel nicht blinkt, aber langsam reicht es…
Wie Ihr an den Beispielen und meiner jeweiligen Meinung dazu gesehen habt, geht es mir langsam auf die Nerven. Ich versuche natürlich auch weiterhin die Contenance zu wahren, aber es fällt mir immer schwerer. Daher mein Appell an die anderen Verkehrsteilnehmer: seid doch bitte nicht so, wie viele von Euch aktuell sind. Nehmt Rücksicht, seid freundlich, lächelt mal, tut anderen auch was Gutes und nicht immer nur Euch. Kommen wir nun zu den Stereotypen:
NUMMER 1 (und zwar im wahrsten Sinne des Wortes): ICH!
Kurzum: ich bin der perfekte Autofaher und sogar als Beifahrer spitze. Wären alle so wie ich, gäbe es keine Unfälle, keine Probleme im Strassenverkehr, kein Corona, kein Waldsterben, keine Umweltsünden, keine Affenpocken, keinen Ukraine Krieg, keine Nazis,… Ihr wisst, was ich meine 🙂
NUMMER 2 (hier hat die Nummer nichts mit der Platzierung des Archetypen zu tun, wie bei Nummer 1): DER RÜCKSICHTSLOSE RÜPEL
Dieser Geselle hat wirklich ein Problem. Er pöbelt sich durch den Strassenverkehr, als wäre er alleine auf dem Asphalt. Er kennt kein Danke, er kennt keine Vorfahrt anderer, er kennt keine Geschwindigkeitsbegrenzungen und anscheinend kennt er auch keine Menschlichkeit und erst recht kein Gehirn. Solch menschlicher Bodensatz sollte ein eigenes Strassennetz bekommen. Was bei den ganzen Steuern, die wir zahlen eigentlich machbar sein sollte (ah, nein, geht doch nicht, wir müssen ja die Ukraine unterstützen und unsere Bundeswehr aufpeppeln). Wenn aber noch etwas Geld übrig ist, steckt diese ganzen Helden in ihre eigene Infrastruktur. Dann merken sie vielleicht mal wie das ist, wenn niemand Rücksicht auf niemanden nimmt. Ich hoffe sehr (glaube es aber nicht), dass ihr euch im „richtigen“, zwischenmenschlichen Leben anders verhaltet. Dass ihr nett zu euren Lieben und auch anderen Menschen seid. Und vielleicht, aber nur vielleicht, ändert ihr ja etwas an eurem Verhalten. Schließlich hat jeder eine zweite Chance verdient. Würde mich sehr freuen. Ansonsten empfehle ich euch, einfach mal Alien Eier in euch abzulegen. Wer Interesse hat, klickt einfach HIER
Nummer 3 (auch hier hat die Nummer nichts mit der Platzierung des Archetypen zu tun, dies gilt ausschließlich für Nummer 1): DER VERPEILER
Dieses possierliche Tierchen macht einige der Fehler, die Nummer 2 auch macht, allerdings nicht mit Absicht. Dies kann mehrere Gründe haben. Zum Einen kann hier eine grundlegende Verpeiltheit vorliegen. Zum Anderen kann es daran liegen, dass man einfach nicht mehr verkehrstüchtig ist. Dies kann temporär der Fall sein (Drogen, Alkohol,…) oder chronisch (einfach zu alt halt). Natürlich kann es auch einfach Ablenkung sein (am Handy spielen, Radio einstellen, BJ bekommen oder geben,…). Egal was es ist: wenn es zu ändern ist, dann ändert es und setzt Euch wieder ans Steuer. Wenn es nicht zu ändern ist, tut uns bitte allen den Gefallen und hängt den Autoschlüssel für immer an den Nagel
Nummer X: Der FAHRRADFAHRER, DER NICHT AUF DEM RADWEG FÄHRT, OBWOHL EIN RADWEG DA IST
Ich zerficke Dein Leben, Digger, Alter!!!!!!!
So liebe Kmunity, nun habe ich meiner Wut etwas Luft gemacht und kann wieder gechillt weiter fahren. So wie Ihr, wenn Ihr meine Kolumne wohlwollend beachtet
Stay tuned
Euer Krötor
Danke an Tom Finn und den Knaur Verlag, für das Rezensionsexemplar. Die Rezi folgt, sobald ich das Werk verschlungen habe. Freu mich schon, da ich Toms Schreibe hart feiere. Euch, liebe K-munity, ein schönes Vatertags-Wochenende.
Stay tuned, Euer Kroeterich von und zu Kroetsen
Hello liebe K-munity,
was macht ihr schönes am ersten Mai? Wandern? Chillen? Whatever? Egal was, es sei euch gegönnt. Ich für meinen Teil sitze daheim und schaue „Vom Winde verweht“ und das in einer melancholischen Stimmung. Darauf möchte und werde ich aber nicht näher eingehen.
Jedoch möchte ich etwas von mir preisgeben und die facettenreichen Folgen davon auch nicht verschweigen. Ihr wisst ja, Euer Kroetor Kroeterich von Kroetsen ist brutal ehrlich.
Ich war 20 Jahre lang leiert und möchte keine Sekunde davon missen. Irgendwann kam jedoch (zwangsläufig und die Story dazu ist sehr lange) der Moment der Trennung. Man sollte dazu sagen, dass ich nie die Möglichkeit dazu hatte, mir meine Hörner abzustoßen. Wir kamen sehr früh zusammen und waren auch sehr lange zusammen. Jedoch kam der Tag der Trennung (alles hat seine Zeit) und ich versuchte zum einen, darauf klar zu kommen und zum anderen, es zu verdrängen. In dieser Zeit passierten viele skurrile Dinge, die mir (fremdbestimmt) helfen sollten. Im Endeffekt haben sie mich nur dazu gebracht, sie zu Missachten. Ich kann (mehr dazu später) niemals darauf eingehen, dass jemand (aufgrund echter oder vermeintlicher Taten) denkt, er könne über ich bestimmen.
Jedenfalls war die Beziehung dann zu Ende. Wir haben unsere Leben getrennt (mit der Prämisse, dass unser Sohn gaaaanz vorne steht) und ich hatte das starke Bedürfnis, mir die Hörner abzustoßen. Was ich dann auch tat. Mehr dazu findet ihr hier .
Leider war mir (in dieser manischen Phase) Geld richtig egal. Und so lebte ich (heftig) über meinen Verhältnissen. Ich dachte mir, du hast damals einen hohen dreistelligen Betrag für dein Haus gezahlt und heute zahlst du den für dein Leben. Das ging jedoch nicht lange gut. Und auf einmal hatte ich keine 50k mehr auf meiner Seite, sondern 50k Schulden. So hatte ich mir das nicht vorgestellt und es belastete mich sehr. Ich ging dann zu einer Schuldnerberatung, die mir richtig heftig half. Danke an der Stelle, an Frau Wegner, von der Caritas Trier.
Jedoch machte ich nicht nur Schulden bei Firmen und Institutionen, sondern auch privat. Und letzteres bringt uns zum Kern der Kolumne. Tatsächlich kann ich auch hier wieder Archetypen aufzählen, die mir (mehr oder minder eigensinnig) halfen. Gehen wir also in medias res. Wobei ich vorab erwähnen möchte, dass niemand bewusst/absichtlich so mit mir umging, wie es geschah.
1. Anspruch
Hier passierte etwas, womit ich niemals gerechnet hätte. Personen die mir sehr nahe standen unterstützten mich finanziell. An sich eine mehr als löbliche Sache. ABER diese Personen erwarben sich (in ihren Augen) gleichzeitig das Recht darauf, über mich zu bestimmen, Das ist kein Scheiss. Frei nach dem Motto: ich gebe Dir Geld, aber dafür gehst Du meinen Weg. Und das kann, möchte und will ich nicht. Hilfe ist eine freiwillige Sache und gibt NIEMAND das Recht dafür, über jemand zu bestimmen, Für mich (und ich rede hier nur objektiv von mir) war das Streß und Enttäuschung. Also, ihr möchtegern Gutmenschen. Lasst sowas besser, denn ich bin nicht käuflich. Hierzu noch ein Beispiel, Ich bin, seit 20 Jahren, in derselben Firma. Weil ich Bock drauf hatte, fing ich mit Krimi Dinnern an, als Schauspieler. Mein Chef meinte dann, dass wir das auch vermarkten können und ich solle doch die Drehbücher beibringen. Das habe ich verneint. Gab Ärger, dem ich normalerweise entfliehe, aber nicht hier.
2. Hilflosigkeit
Hier haben wir eine traurige Situation. Ein Mensch, der dich mag, leistet Hilfe. Im aktuellen Beispiel finanziell. Dieser Mensch denkt, dass die Angelenheit damit erledigt ist. Bis er dann mitbekommt, dass dem nicht so ist (oder eben doch). Diese Person kann mit ersterem nicht umgehehen und versucht, darauf klar zu kommen. Leider ist dieses klar kommen mehr als kontraproduktiv und macht oft viel kaputt. An der Stelle ein danke für die vermeintlicht Hilfe, aber die war nicht echt.
3. ECHT
Hier reden wir von echter, freundschaftlicher Hilfe, ohne Hintergedanken. Das hatte ich auch und es stärkt meine Dankbarkeit sehr. Von daher hier kein blabla, sondern ein echtes DANKE an:
JULIA: Du hast immer Deine Meinung gesagt, aber mich nie bewertet. Du hast mir, in sehr schwierigen Situationen geholfen. Dafür und wegen noch 100000 Sachen mehr, habe ich Dich lieb.
CHRISTIAN: Du hast mir immer geholfen. Du hast mir Tipps gegeben. DANKE DAFÜR
TÜTA: Du warst immer für mich da. Du stelltest mich nie infrage, aber wolltest Gewissheit. Als ich Dir diese ehrlich gab, bliebst Du bei mir. DANKE.
JÖRG: Danke für Deine Hilfe ohne alles, sondern lediglich basierend auf Vertrauen.
Simone und Michael: DANKE!!!!!!
Danke an meine Eltern.
UND NATÜRLICH SVEN: DANKE!
Das ist das Ende dieses, sehr persönlichen, Beitrags. STAY TUNED
Frohe Ostern, liebe little and big K-munity. Feiert hart und lasst den Hasen hoppeln
Hallo liebe Krötmunity,
ich bin ja Minimalist. Das steht oftmals (scheinbar) im Gegensatz zu dem, was ich hier tue. In diesem Falle bloggen. Bevor ich erkläre, warum meine nihilischte Einstellung nicht (oder vielleicht doch) zum Bloggen passt tue ich etwas, was ich noch nicht getan habe: ich schreibe, warum ich blogge und was mir bloggen „bedeutet“.
Ich habe schon früh angefangen zu schreiben. Anfangs Kurzgeschichten aus der Feder eines Kindes, über Anfänge und erste Schritte des Autorenlebens, bis aktuell hin zu Veröffentlichungen (dann darf man sich Autor nennen). Bloggen wirkte jedoch schon immer eine große Anziehungskraft auf mich aus. „Das ist ja dann direkt on und sieht jeder,…“ Es war und ist einfach eine andere Art Medium. Es gefällt mir einfach, mir die Statistik anzusehen und stolz sein, dass ich bis zu 8tausend Aufrufe im Jahr habe. Es spornt an und ich kann direkt Dinge „raushauen“, wie z.B.: das lustige Video, mit meinem Sohn, vom letzten Wochenende. Es ist kreativ, aktuell, relevant und vielseitig, wie ich:) Daher blogge ich.
Nun zur Frage, wie Minimalismus zum bloggen passt: hier sei zuerst gesagt, dass ich nicht nur Blogger bin, sondern mich auch anderen Künsten widme. Z.B.: den Schriften, der Schausspielerei und der Vokalisation (schreibt in die Kommentare, wenn Ihr auch nicht wisst, was das Wort soll). Alle Künste haben eine Sache gemein: dem Kunden/Gast/etc die Zeit seines Lebens zu versprechen und dieses Versprechen auch zu halten. Bestenfalls gegen Entgeld. Wobei eine unentgeltiche Ego-Aufbesserung auch besser ist, als nichts. Und was Bedarf es dem geneigten Kunstliebhaber etwas zu bieten? Ganz einfach: Herzblut. Ich mache alles mit Herzblut, denn sonst würde ich es gar nicht machen. Herzblut drückt jeder Künstler indiviuell aus, da jeder Künstler individuell ist. Aber egal auf welche Art, man spürt es immer. Es gibt aber einige Dinge, die oft mit Herzblut verwechselt werden. Fälschlicherweise wohlgemerkt! Hierzu gehört beispielsweise der Wunsch nach mehr Content. Leute, verwechselt hier Qualität nicht mit Quantität. Eine short story, mit 40 Seiten, kann mehr Inhalt haben, als ein Roman, mit 2000 Seiten. Mehr bedeutet nicht immer besser. Jeder drückt sich anders aus. Mit viel Worten, mit wenig Worten,mit Schachtelsätzen, mit was auch immer. Aber jeder (Künstler) macht das gut und mit Herzblut.
Dafür, dass das Thema heute Minimalismus (und wohl auch „aus dem Nähkästchen eines Blogger“ Plauderns) ist, bin ich schon viel zu textlastig. Daher schließe ich die heutige Kolumne mit etwas Besonderem ab. Mit Kunst. Franz Hohler ist der Meister der Kurz- und Kürzestgeschichten und in seinem Sinne möchte ich drei Werke in die Sujetschale dieser Kunstform werfen:
Sie haben 2 Nachrichten aus 3 WhatsApp Chats
Sie sahen sich, sie mochten sich, sie begehrten sich, sie liebten sich, sie beghrten sich, sie mochten sich, sie sahen sich nicht mehr
Robocop und der Terminator kämpften miteinander. Aufgrund der sonstigen Zerstörung des Raum-Zeit-Kontinuums kann der Gewinner leider nicht genannt werden
Stay (minimal) tuned 🙂
Hier der Godcast (wer lesen möchte, bitte runter scrollen):
Hallo liebe Krötmunity,
der Titel ist übrigens ein Clickbait, damit noch mehr von Euch auf diese Seite gelockt werden. Für die, die es nicht wissen: Clickbait ist sowas, wie das Lebkuchenhaus in Hänsel und Gretel (müsste es PC und gendertechnisch und… nicht eigentlich Gretel und Hänsel heissen?) nur halt in virtuell. Anyway. Die heutige Kolumne dreht sich um ein Thema, welches mir schon lange im Kopf herumspukt… Es ist nichts wichtiges, aber könnte zu etwas wichtigem werden #butterflyeffect… Also: warum sagen weibliche Wesen zu weiblichen Wesen: ALTER. Das macht doch absolut keinen Sinn. An die engstirnigen und PCs etc unter Euch (wobei ich glaube und hoffe, dass die K-Munity sehr offen und tolerant ist): das hier soll kein Gender-Minesweeper werden, sondern eine Kolumne. Und wodurch zeichnet sich eine Kolumne aus? Richtig: durch die Meinung und vor allem Meinungsfreiheit des Autors. Also, bitte gechillt bleiben.
Eurem Kröti ist jedenfalls, in der letzten Zeit, sehr häufig aufgefallen, dass Damen zu Damen, bzw. Mädels zu Mädels,…:“Alter“ sagen. Um es mit Herrn Grönemeyer zu zitieren: „Was soll das?“. Es macht keinen Sinn. Warum nicht „Alte“, „Girl“, „Weib“, „Menstruationsschwester“ oder sonst was? Warum „Alter“? Es hört sich nicht nur falsch an, es ist falsch. Das ist so sicher, wie chinesiche Arbeitskräfte im Nagelstudio. Versuchen wir doch mal, der Sache auf den Grund zu gehen. Schließlich ist kroetor.com sowas, wie das deutsche FBI für Sachen, die sonst niemanden interessieren. Wie immer teilen wir die „Objekte“ in mehrere Sparten auf. Fangen wir also an:
Die 18 bis 29 – jährigen
Dieser Zielgruppe, die übrigens auch das bevorzugte Jagdrevier meines besten Ex-Kumpels, Muwe Echenbier (Name natürlich von der Redaktion geändert) ist, traut man den Gebrauch des Wortes „Alter“ (innerhalb des weiblichen Geschlechts) noch am ehesten zu. Warum? Liegt doch auf der Hand: Die Ladies in spe wollen hip, cool und tight sein. Und die Anrede „Alter“ vereinigt dies alles in einem Wort. Aber Girlies, warum nicht die Formulierung „Alte“? Ihr seid doch immer voll auf Gleichberechtigung, PC, Gendering,… aus. GERADE IHR! Warum nutzt Ihr also die männliche Version? Wächst in Euren Köpfen vielleicht der Gedanke heran, dass es mittlerweile doch zuviel Emanzipation ist? Sehnt ihr Euch nach maskulinen Titulierungen? Seid Ihr einfach nicht kreativ genug, um auf „Alte“ zu kommen? Zwingen Euch Aliens, die Eier in Euch abgelegt haben dazu? Da gibt es auch einen netten Artikel: bitte hier klicken – Waren es Querdenker? Oder Eure Eltern, die immer noch Macht auf Euch ausüben (Vaterkomplex ausgenommen, da danke ich Gott für)? Woran liegt es? Bitte sagt es mir, ich möchte es verstehen
Die 30 bis – 59 jährigen
Tja Leudde, … wird für Euch etwas eng, mit solchen Begriffen um Euch zu werfen. Fassen wir mal die bisherige Situation zusammen: Ihr seid vermutlich Eltern (wenn Ihr einen Kinderwunsch hattet und Euch ein Partner vergönnt war, dem dies auch so ging). Ihr möchtet nicht auf dem Abstellgleis für Ältere enden? Spoiler: da endet jeder. Gerade Euer Alter müsste doch wissen, dass es unglaublich, ich schreibe es nochmal und in fett, damit es ankommt: unglaublich uncool und unpassend ist, Wörter der Jugensprache zu nutzen und dies auch noch auf diese Art und Weise. Ihr habt mit für die Emanzipation gekämpft, dafür gesorgt, dass Damen fast so viel Gehalt haben, wie Herren, habt die erste weibliche Bundeskanzlerin mitgewählt und erlebt, habt die Männer mal an den Herd gestellt und seid arbeiten gegangen, habt dafür gesorgt, dass auch die Herren mal Kinderzeit machen, habt Euch selbst kennen gelernt, ausprobiert und erlebt, wisst, wie toll es ist eine Frau zu sein und nutzt dann diese maskuline Anrede untereinander. Warum? Es macht absolut keinen Sinn. Oder seid Ihr vielleicht doch nicht vollständig aus Eurem emotionalen Gefängnis ausgebrochen? Habt vielleicht doch einen Ersatzschlüssel für die Hintertür an die Männer gegeben? Die sinnvollste Erklärung wäre jedoch, dass Euch Aliens dazu zwingen, die Eier in Euch abgelegt haben. Da gibt es auch einen netten Artikel: bitte hier klicken
Die über 60 – jährigen
LOL, Leute, Ihr habt echt ein Problem. Da gehe ich gar nicht näher drauf ein, sonst wird das arme KrötBrain zu sehr gefuckt. Kommt selbst klar
Der „Alter-Club“
Aber Krötor wäre nicht Krötor, wenn er Euch nicht helfen wollen und / oder würde. Daher gründe ich hiermit den „Alter-Club“. Wer diesem beitreten möchte, bitte einfach in die Kommentare schreiben oder eine Mail an die brandneue Adresse: chef@kroetor.com. Der Club ist jedoch nur für Ladies, da es ja um diese geht. Geboten werden wöchentlichen Treffen im KrötHQ, gelegentlichen Parties, Coupons für diverse Dinge, des Krötors Gunst, ein Notfalltelefon und VOR ALLEM: Eure Loslösung vom Wort Alter. Es gibt nur 8 Regeln zu beachten und alles ist safe im „Alter-Club“:
Stay tuned. Euer Kröterich von Krötsen
Hallo liebe Krötmunity,
als allererstes möchte das Team Krötor Euch auf eine Neuerung hinweisen: die Kolumne kommt nun zeitgleich als Text und NEU: – als Podcast – raus. Für alle faulen unter Euch bedeutet dies, das Krötor himself Euch den Scheiß vorliest. Und da Krötor in Fachkreisen auch als „Die Stimme Gottes“ bekannt ist, nennt sich der Spaß: GODCAST. Einfach auf die Datei unten klicken und schon hört Ihr alles, was nun folgend in Textform kommt. Team Krötor ist wie immer ganz hart am Puls der Zeit:) Also hört rein:
Für alle, die weiterhin lieber lesen und / oder meine Rechtschreibfehler zählen wollen, geht es (wie gewohnt) weiter, mit der heutigen Kolumne. Auch ein Krötor braucht Liebe und Zärtlichkeit. Dieses Problem hatte er lange nicht, war er doch sehr lange in einer tollen Beziehung. Leider kam die Zeit für diese Beziehung und Kröti war wieder Single. In Zeiten von Corona und der modernen Welt an sich, versuchte er es mit Dating Apps. Hier hätten wir Tinder (nicht so toll), Joyclub (so eine Art Internet Straßenstrich, der aber nichts kostet, außer Deine Würde) und des Krötors Liebling: Lovoo.
Bei Lovoo bleiben wir auch, für die heutige Kolumne, hängen. Ich muss sagen, dass ich ,während zweier persönlicher Phasen, diese APP nutzte. Phase 1: Party machen / Hörner abstossen und Phase 2: Etwas Ernstes suchen. Diese Phasen haben jedoch keinen Einfluss auf die verschiedenen Stereotypen bei Lovoo. In meinem Fall weibliche Stereotypen, da ich mich zu der Damenwelt hingezogen fühle. In der heutigen Kolumne wird es ein paar mehr Typen geben, als sonst. Legen wir also los:
Die „Keine One Night Stands“ und / oder „Keine Freundschaft Plus“ – Lady
Ich gehe gleich noch näher auf diese Type ein, kann aber eines schon vorweg nehmen: in fast allen Fällen ist die Aussage gelogen. Da Krötor keinerlei Geheimnisse vor der Krötmunity hat, können wir ja offen sein. Realistisch hatte ich ca. 80 Dates über Lovoo (ja Mama, ich bin – wenn ich Dich zitieren darf – eine männliche Hure. Sei es so, ist ja jetzt vorbei). Von diesen ca. 70 Dates, war ich bei 45 nur auf „das Eine“ aus. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass gerade die Damen, die extra erwähnen (ob in ihrem Profil oder aber beim Texten), dass sie nicht an ONS oder F+ interssiert sind, eben genau das in ihrem Portfolio haben und zwar nur das. Da fragt man sich doch, warum schreiben die so etwas? Leichter ging es nicht. Also liebe Lovoo Noobs, hier kommt ein Pro Tipp: wenn ihr nur Spaß wollt, achtet auf (und missachtet) die Phrase „No ONS“, „No F+“ und ihr seid am Start. Hier meine Gefühle zu dieser Art Ladies in einem Bild:
Die „Bitte schreibe in ganzen Sätzen“ – Dame
Hier haben wir eine sehr paradoxe Stereotypin. Vielleicht erkläre ich diese Damenart anhand eines kurzen Auszugs aus einem Chat:
Kröti: Ich wünsche Dir einen wunderschönen guten Tag. Es ist schön, dass wir ein Match haben. Wir sollten mal etwas texten und uns kennenlernen
Dame: Hi
Kröti: Danke für die Antwort. Ich schaue gerade eine coole Serie (nennt Serie) auf Netflix. Ist richtig klasse. Was treibst Du schönes?
Dame: Chilln (Anm. d. Red.: Tatsächlich schrieb die Dame das. Und die war über 40)
Kröti: Muss auch mal sein 🙂 Schaust Du im Moment irgendwelche Serien oder Filme, die Du mir empfehlen kannst?
Dame: Nö
… und so zog sich diese kommunikative Totgeburt immer weiter hin… Man sollte vielleicht dazu erwähnen, dass die Dame mich geliked hat und bei Hobbies: Serien und Filme in ihrem Profil steht. Und natürlich der Satz: Bitte schreib mir nur in ganzen Sätzen. Da kann ich nur sagen: FAIL! Und auch zu dieser Art Mensch wieder ein Foto:
Die „Wünsch Dir was“ – Lady
Diese Damensorte ist die, die ich persönlich am meisten nachvollziehen kann, aber leider auch mit Abstand am unrealistischsten finde. Wie der Name schon sagt, ist diese Art Ladies SEHR anspruchsvoll. Man könnte auch von ZU anspruchsvoll reden. Hier wird „en Detail“ eine Wunschliste aufgestellt, die sowohl die physischen, als auch die psyschichen Aspekte des Traum Mannes auflistet. Ich brauche nicht weiter auszuführen, dass diese Liste nicht realisiert werden kann. Also liebe „Wünsch Dir was“ – Ladies: am besten malt Ihr Euch Euren Traumtypen, dann werdet ihr auch nicht enttäuscht und wir Herren der Schöpfung sparen uns einen Pre Date Burn Out und behalten den kümmerlichen Rest Selbstwertgefühl, den wir noch haben. Auch hier das passende Bild:
Die „Bitte nur ungeimpfte Kerle“ – Vollpfostentussi
Wie dem geneigten Leser aufgefallen ist, habe ich hier nicht von einer Dame oder Lady geredet, sondern von einer Vollpfostentussi. Und genau das ist dieser Typ Mensch auch. Ich habe viel Verständnis und bin sehr tolerant. Es geht jedoch zu weit, wenn es um die Gesundheit geht. Von daher ein klares Statement: Verpiss Dich!!!!!! Und das Bild:
Die unverbindliche Dame
Hier haben wir einen besonderen Archetypen der weibliche Gemeinschaft. Diese Art Frau kann und will sich nicht festlegen. Dies führt zu sehr irrtierenden, langweiligen, skurrilen und dämlichen Gesprächen, die man sich einfach sparen kann. Liebe Damenwelt: wenn Ihr Euch nicht entscheiden könnt oder nicht wisst, was Ihr wollt: kein Problem. Aber dann behaltet das für Euch und stehlt anderen nicht die Zeit damit. Jemand kennenlernen ist schön, aber man sollte auch das Gefühl vermittelt bekommen, dass man erwünscht ist und Interesse da ist. Ansonsten kann man sich das doch save sparen. Das Bild:
Die Streamer / In
An dieser Stelle kann ich meine Meinung über beide Geschlechter teilen, die diesem Hobby frönen, da ich mir Streams von beiden angesehen habe. Fazit-Spoiler: LOL!!!! Echt jetzt, wenn Ihr es auf Youtube oder sonstigen Kanälen nicht schafft, Euch eine Fanbase aufzubauen, dann solltet Ihr es lassen. Leicht bekleidete Damen, die ernsthaft denken, die Herren würden Ihrem Geseier lauschen und Möchtegern Prolls (männlich) die denken, sie seien jetzt etwas Besonderes. Die Antwort auf beides lautet: NEIN!!! Ihr seid noch genauso uninteressant (von den weiblichen Attributen abgesehen, die auch in den Profilbildern durchs Dorf getrieben werden), wie vorher. Einen Stream auf Lovoo zu haben ist in etwa so, wie einen Unfall ins Internet zu stellen. Keiner will es sehen, keiner sollte es sehen und es ist nichts, womit man sich profilieren kann oder sollte. Bitte lasst das Ganze. Es ist toll und auch ein Geldsegen für Lovoo, dass es diese Grenzdebilen Leute gibt, die den Rotz schauen oder streamen oder beides. Aber mehr als Geldmacherei (für Lovoo) ist es nicht. Wie gesagt, wenn es für You Tube, Tik Tok und co. nicht gereicht hat, dann solltet Ihr Euch mal Gedanken machen, warum das so ist und nicht bei Lovoo streamen. DANKE. Bild:
Die „Ich suche etwas Ernstes“ – Entität
Hier haben wir die (in meinen Augen) schlimmste Ausgeburt der Lovoo Hölle. In den letzten paar Monaten bin ich auf der Suche nach etwas Festem (Ladies, gerne in den Kommentaren melden:)) Leider wurde mir hier bisher immer ein Strich durch die Rechnung gemacht und das teils sehr schmerzhaft. Lustigerweise (irgendwie analog der „NO ONS / NO F+“ – Dame) immer von Damen, die angeblich etwas Ernstes suchen. Hier sind die Ansprüche natürlich hoch. Und ich hatte immer persönliches Pech. Wir reden hier von ca. 10 Dates. Die eine Hälfte ließ sich zum Essen einladen und wir hatten tolle Gespräche, keine unangenehmen Pausen und es waren immer mindestens vier Stunden, wie im Flug, vergangen. Fazit der Damen: Der Funke ist nicht übergesprungen. OK. Hatte zwar ein anderes Gefühl, aber das kann ja täuschen. Auf der anderen Seite, wie kann man das nach einem Date sagen? Anyway. Die anderer Hälfte „behielt“ mich für ein paar Wochen oder Monate. Ließ mich „bei“ ihr schlafen und eine tolle Zeit haben. Gab mir sehr warme Worte und ließ mein kleines Herz erblühen, um mir dann zu sagen, dass der Funke nicht übergesprungen sei. Bisschen spät, Hä??? Bild? Bitte:
Das war die kleine Lovoo Pro Kolumne.
Stay tuned!!!
P.S.: Alle Bilder sind NFT-fähig. Bei Interesse gerne in die Kommentare schreiben
Hallo liebe Krötmunity,
nach einer kurzen Verschnaufpause bin ich wieder für Euch da. Es gab für mich viel zu tun in der Zwischenzeit. Ich habe diverse Kurzgeschichten geschrieben. Eine davon is eine besondere: sie ist in SMS Form. Eine Variante des Schreibens, die für „Casual“ Leser wie gemacht ist. Es werden kurze, spannende und knackige Geschichten in SMS Form dargeboten. Die App heißt Storybits. Ladet sie gerne herunter:) Mehr Infos über https://www.storybits.co/digitale/
Außerdem habe ich diverse Lesungen von meinen und anderen Geschichten gehabt und mir auch ein wenig Freizeit gegönnt. Dann musste natürlich der große Brunnen im Krötor HQ gereinigt werden, die Flamingos gefüttert werden, die Robben trainiert werden, die Aaale geaalt werden und so weiter und so fort. Nachdem UJM nicht mehr da ist, Farin Ferien sich dezent raushält und Persona Nummer 4 nicht existetent zu sein scheint, ist das gar nicht so einfach, alles alleine zu bewerkstelligen. Aber wir haben vor dem Krötor HQ einen großen Parkplatz, so dass ich nicht allzuviel zu Fuß gehen muss. Das bringt mich zu unserem heutigen Thema: Arschloch Parken für Anfänger.
Neben der Krötor Kiste, arbeite ich noch (als Eventmanager) in einer Firma. Diese hat auch einen einen Parkplatz. Leider ist dieser Parkplatz unglaubliche 100 Meter von der Firma entfernt. Diese gilt es zu erwandern, wenn man zu seinem Arbeitsplatz möchte.
Für die früh Eintreffenden bietet es sich an, direkt gegenüber der Firma zu parken, da sich auch dort ein Parkstreifen befindet. Somit ist man nur 10 Meter weit unterwegs. AAAAABBBBBERRR: es hat sich eine neue beliebte Parksituation eingeschlichen: Am Straßenrand parken. Ich hasse das wie die Pest. Dazu aber später mehr. Wie immer in dieser Kolumne, können wir die Parkenden in Kategorien aufteilen. Heute sind es drei an der Zahl:
1. Der Ich-parke-auf-den-offiziellen-Parkplätzen-Typ:
Hier haben wir den Sieger. Den Helden. Du machst alles richtig und gehst keinem auf die Nerven. Du parkst so, wie es sein soll. Außerdem hast Du noch einen gesunden Fußweg. Und diesen sogar zweimal am Tag. Oder viermal, wenn Du noch zur Pause fährst. Alle anderen Angestellten lieben und vergöttern Dich. Mädels und Jungs fallen reihenweise um, alleine wegen Deiner Art zu parken. Ändere nichts an Dir. Zeuge viele Kinder, bezahle ihnen den Führerschein und zeig ihnen, wie man parkt. Sorge dafür, dass Deine Kinder dies ebenso tun und Du machst die Welt ein Stück besser. Außerdem wird der Klimawandel gestoppt, es wird keine Kriege mehr geben und wir werden bald alle in Utopia leben. Wir alle danken Dir.
2. Der Ich-parke-am-scheiss-Strassenrand-Typ (Bild links unten):
Diese Nazi-Parker schaffen es jeden Tag, mich aufzuregen. Warum zur Hölle kann man nicht einen Parkplatz nutzen, wenn er doch da ist? Ist der Straßenrand Eure Penisverlängerung? Braucht Ihr das, für Euer Ego? Gibt Euch das einen Kick? Bekommt Ihr dadurch einen Parkgasm? Ich jedenfalls verstehe es absolut nicht. Ich wünsche Euch
einen Fahrschul-LKW, der aus der Spur kommt und mal richtig aufräumt. Am liebsten würde ich Krötor Bänke und Statuen auf den scheiss Strassenrand stellen, damit niemand mehr da parken kann. Ihr seid keine guten Menschen. Ich werdet vermutlich in die Hölle kommen und dort wird es definitiv keine Parkplätze geben, die direkt vor Eurer Folterkammer liegen. Mit Sicherheit nicht.
3. Der Ich-parke-länger-als-zum-Ausladen-direkt-vor-der-Tür-Typ (Bild rechts oben):
Alter geht´s noch? Warum machst Du das??????? Du setzt dem Ich-parke-am-scheiss-Strassenrand-Typ ja noch einen drauf. Ich werde jetzt gar nicht weiter über Dich reden. Dann hast Du keine Bühne und hoffentlich rege ich niemand an, so zu werden, wie Du.
So Leute. Dann mal viel Spaß beim Parken und feiert gut Karneval!!!!
Stay tuned
Hallo liebe Krötmunity,
erst einmal ein frohes neues Jahr für Euch alle.
Die Winterpause ist bald vorbei und das Bild verrät dem geneigten Leser schonmal, was bald kommen wird.
Nach der Winterpause bieten wir auch wieder unsere beliebten Führungen, durch das Krötor HQ, an. Bis dahin ist der Brunnen wieder repariert und die Delfine, Flamingos, Erdmännchen und (NEU) Alpakas, die wir beherbergen und liebevoll betreuen, freuen sich auf Euren Besuch.
So stay tuned…
heute mal etwas, was nicht im eigenen Interesse ist 🙂 Das grandiose Rollenspiel Seelenfänger hat einen Kreativwettbewerb ausgeschrieben. Zu gewinnen gibt´s auch was. Also ran an die Tasten. Alle Infos findet Ihr unten stehend.
Stay tuned
Jetzt ist Deine Kreativität gefragt! Bei unserem Wettbewerb kannst Du zeigen, wieviel Phantasie in Dir steckt. Mitmachen lohnt sich, denn auf die Gewinner warten attraktive Preise. Das Thema des Wettbewerbs lautet „Von Feen und Geistern”.
Was musst Du tun?
Denk Dir etwas aus, das in einem zukünftigen Seelenfänger-Produkt Verwendung finden könnte. Begib Dich in Gedanken in das Täuscherland oder in die Anderswelt, die Heimat der Feen.
Du hast dafür eine DIN A5-Seite zur Verfügung. Nutze diesen Platz, um Deine Idee zu „skizzieren”. Du kannst Deinen Beitrag in Schriftform verfassen oder auch ein Bild malen. Den fertigen Beitrag schickst Du bitte bis zum 20.11.2018 per E-Mail an kontakt@seelenfaenger-rpg.de. Aus allen Einsendungen werden die besten vier von uns ausgewählt. Die Gewinnerbeiträge werden unter Namensnennung des Urhebers in einem der kommenden Seelenfänger-Produkte veröffentlicht. Die Urheber der besten vier Beiträge erhalten ein Exemplar des Produktes mit ihrem Beitrag sowie außerdem:
1. Preis: Einen Gutschein der Redaktion Phantastik in Höhe von 50 €.
2. Preis: Ein Buchpaket unseres Partners Würfelheld.
3. Preis: Ein Exemplar unseres Soundtracks IMMORTALIS
4. Preis: Ein Exemplar des Abenteuerbandes “Ein Licht im Nebel”.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Teilnahmeberechtigt ist jeder, außer Mitarbeitern der Redaktion Phantastik sowie des Seelenfänger-Teams.
Durch Deine Teilnahme gestattest Du uns ausdrücklich die Verwendung Deines Beitrages in Gänze oder in Teilen in zukünftigen Seelenfänger-Produkten.
Inspiration gefällig?
Wir haben uns beim Schreiben von Täuscherland durch Märchen, Romane, Musik und Filme inspirieren lassen. Da uns vor allem Filme sehr am Herzen liegen, haben wir eine kurze Liste mit Beispielen atmosphärisch und thematisch passender Filme für euch zusammengestellt:
A Chinese Ghost Story (HK 1987 von Ching Siu-Tung mit Leslie Cheung, Joey Wong, u.a.)
Annabelle (US 2014 von John R. Leonetti mit Ward Horton, Annabelle Wallis, u.a.)
Brothers Grimm – Mit zahlreichen Anspielungen auf die Märchen der Gebrüder Grimm (US 2005 von Terry Gilliam mit Matt Damon, Heath Ledger, u.a.)
Crimson Peak (US 2015 von Guillermo del Toro mit Tom Hiddleston, Jessica Chastain, u.a.)
Das Kalte Herz – Nach einem Märchen von Wilhelm Hauff. (D 2016 von Johannes Naber mit Frederick Lau, Henriette Confurius, u.a.)
Der 13. Krieger (US 1999 von John McTiernan, Michael Crichton mit Antonio Banderas, Vladimir Kulich, u.a.)
Insidious (US 2010 von James Wan mit Patrick Wilson, Rose Byrne, u.a.)
Jonathan Strange & Mr Norrell – Nach dem gleichnamigen Roman von Susanna Clarke. (TV-Serie UK 2015 mit Bertie Carvel, Eddie Marsan, u.a.)
Krabat – Nach dem Jugendbuch von Otfried Preußler. (D 2008 von Marco Kreuzpaintner mit David Kross, Daniel Brühl, u.a.)
MacBeth (US 2015 von Justin Kurzel mit Michael Fassbender, Marion Cotillard, u.a.)
Odd Thomas – Literaturvorlage war Dean Koontz’ gleichnamiger Roman. (US 2013 von Stephen Sommers mit Anton Yelchin, Ashley Sommers, u.a.)
Pakt der Wölfe (F 2001 von Christophe Gans mit Jérémie Renier, Mark Dacascos, u.a.)
Pans Labyrinth (US 2006 von Guillermo del Toro mit Ivana Baquero, Doug Jones, u.a.)
Sinister (US 2012 von Scott Derrickson mit Ethan Hawke, Juliet Rylance, u.a.)
Sixth Sense (US 1999 von M. Night Shyamalan mit Bruce Willis, Haley Joel Osment, u.a.)
Sleepy Hollow – Nach der Kurzgeschichte The Legend of Sleepy Hollow von Washington Irving. (US 1999 von Tim Burton mit Johnny Depp, Christina Ricci, u.a.)
The Conjouring (US 2013 von James Wan mit Vera Farmiga, Patrick Wilson, u.a.)
The Haunting (US 1999 von Jan de Bont mit Liam Neeson, Catherine Zeta-Jones, u.a.)
The Mist (US 2007 von Frank Darabont mit Thomas Jane, Nathan Gamble, u.a.)
The Other Side of the Door (US 2016 von Johannes Roberts mit Sarah Wayne Callies, Jeremy Sisto, u.a.)
The Others (US 2001 von Alejandro Amenábar mit Nicole Kidman, Christopher Eccleston, u.a.)
The VVitch: A New-England Folktale (US 2015 von Robert Eggers mit Ralph Ineson, Kate Dickie, u.a.)
The woman in black (US 2012 von James Watkins mit Daniel Radcliffe, Janet McTeer, u.a.)
Hallo liebe Krötmunity,
wir haben lange nichts mehr von uns hören lassen, abgesehen von den 7 dämlichen Fragen, die dafür umso besser ankommen. Jedoch hängt das alles nicht am Sommerloch, sondern an der vielen Arbeit für das Krötor HQ. Nachdem UJM nicht mehr bei uns ist, Farin Ferien ständig in Ferien ist und der unglaubliche U. nur noch schreibt (ohne Ergebnisse jedoch), muss ich mich alleine um alles kümmern. Es gilt, den riesigen Brunnen in unserer Empfangshalle zu reinigen, den Pfauen Futter zu geben und ihre Ställe zu reinigen, die Koi Karpfen zu füttern, die Iberico Schweine zu streicheln und zu füttern, die Hubschrauber der Stargäste am Hubschrauberlandeplatz zu empfangen, mit den Delfinen im hauseigenen Meer zu schwimmen, Seehofer zu hassen, Jennifer Rostock Alben zu hören, Schnaps in der hauseigenen Destillerie zu brennen, den 5000 qm großen Rosengarten zu pflegen und noch vieles mehr.
Das ist aber noch lange nicht alles. Nebenher ist Euer Kröti ja auch noch Autor, der Kurzgeschichten, Novellen, Romane … schreibt. Lesungen und Autogrammstunden hat er auch. Außerdem zockt er im Moment das geniale Game Octopath Traveler auf der Nintendo Switch. Ferner zieht er sehr gerne seinen neuen Iron Man Helm an (kein Witz, das Teil ist der Hammer) und blättert auch mal in seinem (in Italien handgefertigten) Necronomicon. Und eine richtige Arbeit hat der Gute ja auch noch. Anmerkung zum Iron Man Helm: In einer Samstagnacht (gg 04:30 Uhr) stand ich vor der Tür und rauchte eine Zigarette. Natürlich im Iron Man Helm. Dann kam ein Pärchen an mir vorbei. Die Dame schaute mich verstört an und fragte nur „Bin ich echt schon so besoffen“ 🙂 🙂
Ihr fragt Euch vielleicht, warum ich hier soviel über mich schreibe und nichts über unseren Stargast in „7 dämliche Fragen an…“. Die Antwort ist sehr leicht: über ihn braucht man nichts mehr zu sagen. Es ist Harry Wijnvoord. Damit ist auch schon alles gesagt. Wir reden hier von einem Helden meiner Jugend. Ich sage nur: „Der Preis ist heiß“. Daher war ich überglücklich, als Harry zugesagt hat. Wir reden hier schließlich von einer Moderatoren LEGENDE. Und hier die Fragen, mitsamt den Antworten:
Warum ist der Preis heiß?
Nur heiße Preise gab es bei mir, kalte Preise hätten keinen Mensch interessiert. Immer nur Langnese ist auch langweilig.
Wenn Robocop gegen den Terminator kämpft: wer würde gewinnen?
Es ist der Kampf Mensch gegen Maschine, Menschen reagieren emotionell, Maschinen nicht. Also Vorteil Maschine…
Warum hat ein Handy-Akku nur 100 % ?
Mehr als 100 % ist nicht möglich. Ich hätte die Skala aber trotzdem auf 150% erweitert. Es gibt den Menschen ein besseres Gefühl. Mein 500 er Fiat hat ein Tacho, mit maximal 240 km, dabei fährt das Ding nur 160. Aber man kann ja nie wissen… Rückenwind, Bergabwärts….
Wie lange braucht der Bus?
Wenn der Bus von A nach B fährt und weniger Zeit braucht, als von B nach C, kann man davon ausgehen, dass der Fahrer ungefähr 45 Jahre alt ist, allein erziehend ist und seine Kinder beide unter 30 Jahre alt sind.
Wie funktionieren die 3 Muscheln, die in dem Film Demolition Man das Toilettenpapier ersetzen?
Das kenne ich aus Japan, eine Muschel für die Wasserstrahlstärke, eine Muschel für die Temperatur des Wassers und eine für das Gebläse zum Arschtrocknen. Super Sache.
Was macht Elvis Presley gerade?
Liegt in seinem Sarg und singt: In the Ghetto….
Warum öffnet und schließt sich bei uns im Büro (5 Personen) nahezu sekündlich die Tür?*
Weil ihr die Notaufnahme im Krankenhaus seid…
*Anm. d. Red.: Was mich persönlich tierisch nervt. Langsam beginne ich Menschen zu hassen 🙂
Harry Wijnvoord.
An dieser Stelle nochmal VIELEN DANK an Harry. Es war mir eine Ehre und ein Fest.
Lustige Anekdote am Ende: Harry moderierte auch die Kochsendung „Der Reis ist heiß“ auf tm3 🙂
Stay tuned!!!!
Euer Krötor
Bildquelle: http://www.harry-wijnvoord.de/
KAPITEL 11: UND NOCH EINE RUNDE
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Ich sitze auf diesem verdammten Free Fall Tower und habe eine unglaubliche Angst. Noch ist das Teil am Boden und aus einem unerfindlichen Grund habe ich keine Schuhe an. Das verstärkt meine Angst noch. Ich zittere und schwitze und warte darauf, was nun passiert. Ich schaue mich um, kann aber durch den wabernden gelben Nebel nichts erkennen. Ich beginne, die Farbe Gelb zu hassen.
Ich bin komplett festgeschnallt auf meinem Sitz. Keine Chance auf Flucht. Der Tower ist komplett schwarz. Alles in dieser düsteren Farbe gehalten, die so dunkel ist, dass sie unwirklich scheint. Und die Höhe. Ich verrenke meinen Hals, um diese unglaubliche Höhe sehen zu – und schieße unvermittelt in die Luft. Mein Magen presst sich zusammen und ich beginne vor Angst und Verzweiflung laut zu schreien. Das Teil rast mit einer unglaublichen Geschwindigkeit nach oben. Wind fährt mir schmerzhaft ins Gesicht und ich sehe überall den gelben Nebel. Auf einmal stoppt die Bahn. Ich befinde mich ungefähr in der Mitte des Towers. Ich schaue nach unten und mir wird übel. Ich muss jetzt schon über 70 Meter hoch sein. Ich versuche meine Atmung in den Griff zu bekommen und an etwas anderes zu denken, als ich mit voller Wucht runterschnelle. Ich muss mich übergeben, denn diesen freien Fall macht mein Magen nicht mit. So verabschiedet sich alles, was ich die letzte Zeit zu mir genommen habe, in den gelben Nebel und teilweise auf mich. Das ist mir aber total egal, denn ich rase mit voller Geschwindigkeit auf den Boden zu und das Ding macht keinerlei anstalten zu bremsen. Als ich mich schon zerschellen sehe wird abrupt gebremst. Fast muss ich schon wieder kotzen, aber ich kann es zurückhalten.
Nun bin wieder am Boden. Ich versuche, mich zu beruhigen. Versuche zu denken, dass alles nur ein beschissener Traum ist. Dass ich bald wach werde, alle meine Leute und mein Bruder wieder da sind und ich irgendwann über den beschissenen Traum lachen kann. Als ob der Free Fall Tower meine Gedanken lesen kann und mir zeigen will, dass es kein Traum ist, schnelle ich wieder nach oben. Ich kralle mich an der Armlehne fest und lasse es geschehen. Dieses Mal geht es ganz nach oben. Ich lasse sogar den Nebel unter mir und kann den Blick auf einen grünen Mond erhaschen, der mir eine riesen Angst einjagt. Das ist kein normales grün. Solch eine abartige Perversion dieser Farbe habe ich noch nie gesehen. Ich muss wegschauen, da ich sonst den Verstand verliere. Weiter ist am Himmel nichts zu sehen. Keine Sterne. Nur dieser nahezu blasphemische Mond. Das erste Mal seit einiger Zeit bekomme ich einen halbwegs klaren Kopf und überlege mir, wie ich aus der Nummer herauskommen kann. Tatsächlich habe ich eine Idee, die ich direkt in die Tat umsetze. “ICH WAR ES”, schreie ich. Wenn ich mich stelle, wird alles endlich enden. Es werden nicht noch mehr Menschen sterben. Natürlich kann ich selbst mir auch Schöneres vorstellen, als den Tod. Dennoch opfere ich mich, um die anderen zu retten. Wobei ich hoffe, dass der wirkliche Täter seine Strafe noch bekommt. Aber ich ertrage das hier alles nicht mehr.
Übergangslos befinde ich mich wieder am Bierstand. Vor mir stehen ein Bier und ein Schnaps. Der Barkeeper macht eine einladende Handbewegung in Richtung der Getränke und ich stürze beides hinunter.
KAPITEL 12: AUS DIE MAUS
???
???
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“Nein”, sagt der namenlose Barkeeper nur, als ich wieder etwas zur Ruhe gekommen bin. “Wie nein?”, antworte ich verdutzt. “Sie waren es nicht, mein Herr”, kommt die ruhige Antwort. “Woher wollen sie das wissen?”, frage ich ihn und schaue ihn dabei herausfordernd an. “Weil er es mir gesagt hat. Just in dem Moment, als sie sich stellten, mein Herr. Sie sind es nicht gewesen.” Ich gebe dem Barkeeper zu verstehen, dass ich noch ein Herrengedeck möchte und beginne grübelnd zu trinken. Er weiß, dass ich es nicht war. Gut. Dennoch hat die Fahrt hier für mich ein Ende. Vielleicht auch für die anderen. “Wo sind meine Leute?”, frage ich den Wirt. “Hier”, sagt der Wirt nur und auf einmal stehen alle meine Kumpels und sogar mein Bruder am Tresen. Ich renne zu meinem Bruder und nehme ihn in die Arme. Normalerweise wäre das uns beiden sehr unangenehm, aber in diesem Moment ist es genau richtig. “Was war mit Dir?”, frage ich ihn. “Du warst auf einmal nicht mehr da.” “Ich war von der Fahrt auf diesem Free Fall Tower so benommen und fertig, dass ich mich zuerst mal ausruhen musste”, kommt seine Antwort. “Egal, Hauptsache Du lebst”, sage ich und bin sehr glücklich über dieses Glück im Unglück. “Warum sind wir hier und nicht mehr auf diesen … mörderischen Fahrgeschäften?” frage ich den Barkeeper. “Er wollte euch einen Schrecken einjagen und schauen, ob der Mörder den Mut besitzt, sich zu stellen. Dem war leider nicht so. Sie sind der Einzige, der sich gestellt hat, mein Herr.” Alle schauen mich an. “Du hast Dich gestellt”, fragt Achim. “Warum hast Du das getan?” Ich erkläre allen, dass ich wollte, das alles aufhört. Dass ich lieber mein Leben opfern würde, als meine Kumpels alle sterben zu lassen. Alle schütteln die Köpfe, sehen mich aber bewundernd an. “Jedenfalls scheint es nun vorbei zu sein”, sage ich in die Runde und schaue den Wirt fragend an. “Ja”, bestätigt dieser, “es ist vorbei. Auf hoffentlich Nimmer Wiedersehen, meine Herren”, sagt der Wirt und unvermittelt sind wir wieder in Achims Wohnzimmer.
Ich schaue in die Runde und alle sehen verdutzt und fertig, aber auch unglaublich erleichtert aus. Wir sitzen zuerst einmal eine Weile sprachlos da. Achim ergreift schließlich das Wort: “Das war was”, meint er und lässt sich im Sessel zurückfallen. Wir stimmen ihm, stumm nickend, zu. Plötzlich füllt sich der Raum mit gelben Nebel. Wir schauen uns alle verängstigt an. Bevor jemand etwas sagen kann, ertönt Kasims Stimme aus dem Nichts: “ACHIM! Du bist ein böser und feiger Mensch. Du tötest aus niederen Gründen und würdest sogar deine Freunde sterben lassen, damit du unbeschadet davon kommst. Aber das lassen ich und der Gelbe nicht zu. Nun werden dir die Jahre genommen, die du mir genommen hast. Das gibt mir zwar nicht mein Leben zurück und auch nicht meine Freundin. Wegen ihr hattest du mein Auto manipuliert. Einfach erbärmlich. Aber genug geredet. Jetzt wird es Zeit für Taten.” Wir sind alle geschockt. Aber Achim steht die pure Panik ins Gesicht geschrieben. Unvermittelt werden seine Haare grau, seine Haut wird ledrig und alt. Seine Haltung ändert sich, wirkt verkrümmt. Er beginnt zu schreien. Aber das hilft ihm nichts. Er wird immer älter, blasser, schwächer und atmet schwerer. Seine Haut wird fast durchsichtig und man erkennt die Adern darin. Sein Blick wird glasig. Vor uns sitzt nun ein sehr alter Mann, der immer älter wird. “Entschuldigung”, ist das Letzte, was Achim röcheln kann, bevor er stirbt.
Hello Leute,
diesen Monat gibt es sogar zweimal die beliebte Reihe der 7 dämlichen Fragen. Ich spare mir an der Stelle jetzt mal die Links, mit den Leuten, die schon dabei waren. Das wird langsam zu viel. Aber die Krötmunity weiß ja sowieso darüber bescheid.
Kurzes Kröt-Update: Gelb wird weitergeschrieben (habe sogar schon damit angefangen) und am 05.07. lese ich (bzw. mein Alter Ego Sascha Leidinger) in Saarbrücken aus diversen Werken. Mehr dazu folgt. Aktuell schreibe ich noch mit 3 Kumpels an einem Cthulhu Abenteuer, welches auf der Anrufung (Deutsche Cthulhu Convention) seine Premiere feiert.
Aber genug von mir und Sascha:) Unser heutiger Gast ist ein Tausendsassa. Hauptsächlich arbeitet er als Kriminalbiologe auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Forensik und hat sich insbesondere der Entomologie verschrieben, „nebenher“ jedoch ist er noch Politiker (Die Partei), Theaterspieler, Sänger, Moderator, Autor, Untersucher von Adolf Hitlers mutmasslicher Schädeldecke und Gebiss, Hörspielsprecher, Experimentierkästenspezialist, Tierschützer (Peta), Veganer, Dudeist (jetzt mal selber googlen :)) und noch vieles mehr. Vor allem aber ist er sympathisch, angenehm verrückt und jetzt bei uns: Dr. Mark Benecke aka Dr. Death, aka Dr. Made – der sogar u.a. beim FBI ausgebildet wurde.
Nun kommen wir zu dem, auf was Ihr wartet, meine Lieben. Hier die Fragen und Antworten:
Warum geht das Huhn über die Straße?
Wer würde gewinnen, wenn Robocop gegen den Terminator kämpfen würde?
Kial mi metas ĉi tiun demandon en Esperanto?
Ist Schrödingers Katze tot oder lebendig?
Was wolltest Du mich schon immer mal fragen?
Warum benutzt Du Gendersternchen anstatt den üblichen Gendergaps?
Wie spontan ist Selbstentzündung?
Liebe Freunde des gepflegten Krötentums,
wir haben lange nichts mehr von uns hören lassen und das tut uns sehr leid. Dennoch bekommen wir täglich viele Klicks von unserer Krötmunity, was uns natürlich sehr freut. Nachdem wir also die Frühjahrsmüdigkeit überwunden haben, geht es weiter mit der beliebten Fragerunde. In dieser grandiosen Reihe hatten wir schon Markus Heitz, Sebastian Fitzek und Christian von Aster. Alle haben ihr Bestes gegeben, absolut sinnfreie Fragen zu beantworten und es war uns ein Fest.
Heute wird uns eine Frau beehren, die wir alle kennen. Sie war in jungen Jahren als Lucilectric, mit ihrem Hit „Mädchen“ bekannt geworden. Aus dem Mädchen ist jedoch eine wundervolle, sympathische, nette, empathische und sehr hübsche Frau geworden – die leider vergeben ist 😉
Für alle, die jetzt immer noch nicht wissen, um wen es geht, wir reden hier natürlich von Luci van Org (und ihr seid auf dem falschen Blog, LOL). Luci arbeitet als Schriftstellerin (ein Werk von ihr durfte ich sogar rezensieren: „Die Geschichten von Yggdrasil“), Drehbuchautorin, Schauspielerin, Musikerin und vielem mehr. Sie widmet sich der Kunst von ganzem Herzen, was man auch merkt. Wer mal hören möchte was sie so singt, dem lege ich ihre Bands Meystersinger und Üebermutter ans Herz. Letztere sind für mich persönlich die „weiblichen Rammstein“.
Und neben all dem ist sie auch Vollblut Schirmherrin des Bundesverband Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister in Deutschland e.V., was ich persönlich sehr bewundere. Genug der Vorworte! Kommen wir nun zu den 7 dämlichen Fragen:
- Wenn der Terminator gegen Robocop kämpfen würde, wer würde gewinnen?
Alle Terminator über einen Kamm scheren? Was für ein Frevel! Aber Robocop ist ein Looser. In jedem Fall! (Ist er nicht. Anm. der Red.)
- Warum öffnet man bei Arzneipackungen immer die Seite, auf der sich die dämliche Packungsbeilage befindet?
Weil extra geschulte Packungswichtel sie genau so hineinlegen, dass sie grundsätzlich immer beide Seiten bedeckt.
- Warum wird das Wort „tatsächlich“ momentan von jedermann inflationär benutzt?
Weil eine Tat doch etwas sehr Schönes ist – und „sächlich“ eines der wenigen ganz sicher gendergerechten Wörter. Kann man sich momentan tatsächlich doch mal ganz inflationär drüber freuen. Hurra!
- Warum sind Titten geil?
Na, wegen der Affen! Was für ne Frage?
- Warum ist die Banane krumm?
Isse doch gar nicht. Nur sehr sanft und formschön gebogen.
- Warum hat man das Gefühl, dass ein großer deutscher Telefondienstanbieter absolut nichts auf die Reihe bekommt?
Nur einer? Alle!
- Wie erklärst Du Dir den Mega Hype um „Döner Cola“
Zeit ist Geld. Döner Cola geht schnell, enthält alles, was zu einer ausgewogenen Mahlzeit dazugehört und in der geschredderten Form bleibt nicht mal mehr was zwischen den Zähnen hängen.
Vielen lieben Dank an Dich Luci. Es war mir eine Ehre und hat meinen Lachmuskeln viel Arbeit bereitet!!!!
Stay tuned
Hallo liebe Krötmunity,
ich hoffe doch, dass bei Euch alles krötig ist? Hier im Krötor HQ läuft alles. Wir sind momentan an vielen Projekten, die teils mit diesem Blog zu tun haben, teils aber auch nicht, beschäftigt. Daher ist unser output im Moment eher gering. Dafür ist das, was dabei herauskommt, vom Feinsten 🙂 Zumindest, wenn ich dem feedback glauben schenken darf, welches wir bekommen.
Unser heutiges Augenmerk widmet sich einer tollen Person, welche ein tolles Werk auf den Markt gebracht hat. Die Person heißt Isa Theobald und das Werk nennt sich 19 – Geschichten aus dem Dazwischen. Es geht hier tatsächlich zweifach um die 19. Zum einen darf der Leser sich auf 19 Geschichten freuen, auf die ich gleich noch eingehe. Zum anderen ist die Zahl 19 ein sehr wichtiger Bestandteil in vielen Werken von Stephen King, zu dem Isa eine ganz besondere Beziehung hat. Diese Beziehung erklärt Sie im Nachwort, welches mich verzaubert hat. So wundervoll geschrieben und mir komplett aus der Seele gesprochen. Abgesehen von der Tatsache, dass ich nie zum Literatur – Snob wurde, liebe Isa:) Jedenfalls lohnt sich das Buch schon alleine wegen dem Nachwort. Und es hat auch ein grandioses Vorwort, welches der Herr von Aster zum Besten gibt, zu dem Isa ebenfalls eine besondere Beziehung hat und pflegt. Sowohl bei Herrn King, als auch Herrn von Aster handelt es sich nicht um eine körperliche Beziehung 🙂 Hierfür hat Isa ihren lieben Ehemann. Nicht, dass ich falsch rüberkomme:)
Das Buch und seine Geschichten kamen bei mir richtig gut an. Den Leser erwarten lustige, traurige, teils verstörende und gruselige Dinge. Aber auch Dinge zum Nachdenken. Isa schreibt oft über Kinder und dies mit einfühlsamen Worten. Was ich sehr cool finde. Sie versetzt sich wunderbar in die Kinder hinein und man merkt das Herzblut, mit dem sie schreibt, in jedem Satz. Hier führe ich „Die letzten Tage des Billy Munroe“ an, eine Geschichte, die mich verzaubert hat. Es geht um einen Jungen, ein Mädchen, eine Murmel und böse, sowie gute Menschen. Ich will nicht zuviel darüber sagen, aber die Geschichte ist wirklich klasse. Als wäre Isa die Tochter von Stephen King und hätte vieles von ihm selbst gelernt, aber ihren eigenen Stil dabei nicht verloren.
Eine weitere tolle Geschichte nennt sich „Guten Tag, ich bin das Grauen“. Diese Story hält die Spannung, bis zum Schluss, der einen voll in die Fresse trifft. Und sie regt zum Nachdenken an.
Meine Lieblingsstory ist „Rodeo R´lyeh Riot“. Eine grandiose Idee. Wir begleiten hier eine Kolumnistin, die sich Sex Kolumnen verschrieben hat, auf einen Trip in die Stadt der großen Alten. Natürlich mit Sex. Tentakel Porn vom Feinsten.
Ich will aber nun nicht zuviel von allem erzählen, sonst wird der Leser ja keine Überraschungen mehr erleben. Die Geschichten haben alle die richtige Länge und lassen sich (dank fehlender unnötiger Längen) schön lesen. Ferner finden sich kurze Erklärungen bei jeder Geschichte, die den Entstehungsprozess anreissen.
Mein Fazit: Wer Stephen King mag, greift zu. Wer Isa Theobald mag, greift zu. Wer Phantastik mag, greift zu. Wer Christian von Aster mag, greift zu. Wer Krötor mag, greift zu. Wer lesen kann, greift zu.
Danke, liebe Isa, für das Zurverfügungstellen des Buches. Es war mir ein Fest.
Stay tuned:)
Hello Krötmunity,
heute geht es endlich weiter mit der beliebten Runde: „7 dämliche Fragen an…“. Der heutige Stargast ist Christian von Aster. Ebendieser stellte sich mal die Frage, warum er versuche, von der Kunst zu leben. Diese Frage kann ich gerne beantworten: Weil er ein begnadeter Künstler ist und die Welt sonst einiges verpasst hätte. Christian ist in meinen Augen immer am werkeln. Sei es ein Elfentagebuch oder die Wiederbelebung der Flaschenpost, was ich persönlich total klasse fand. Außerdem ist er Herausgeber von großartigen Anthologien, wie z.B.: „Die Bakerstreet Artefakte“ oder aber „Bosch´s Vermächtnis – Geschichten aus dem Garten der Lüste“. In letzterem Werk hat Euer Krötor auch eine Geschichte verfasst. Unter seinem Pseudonym „Sascha Leidinger“. Herr von Aster ist auch ein genialer Vorleser. Ich war mehr als angenehm unterhalten, als er seinen Beitrag zu Garten der Lüste, auf der Leipziger Buchmesse (auf der ich viel erlebt habe) zum Besten gab. Ferner hat sich Christian der deutschen Sprache angenommen und diese etwas umgekrempelt. Mehr dazu gibt’s in „NeuDeutsch2.0“.
Als Autor begeistert er mit Werken, wie „Das Koboltikum“, „Ruprecht´s großer Rutentest“ oder seinem neuesten Werk: „Der Orkfresser“. So Leute, genug gequatscht (das kann ich ja bestens), kommen wir nun zu den Fragen:
F: Warum haben Fußgängerampeln kein „Orange“?
A: Das ist vor allem ein rechtliches, mit den Markenschutzrechen besagter Farbe verbundenes Problem, die vor längerer Zeit ein kleines, auf die Herstellung runder halbhartschaliger Vitaminsnacks spezialiertes Unternehmen erworben und die Nutzungsrechte aus frontalaversiven Gründen lediglich den Ampelseitenteilherstellern verkauft hat.
F: Wer würde gewinnen, wenn Robocop gegen den Terminator kämpft?
A: Die Firma, die den entsprechenden Film rausbringt.
F: Warum gibt es Bielefeld nicht?
A: Um dem Suggestivcharakter dieser Frage zu entgehen, möchte ich mit einem Zitat von Keyser Soze aus ‚Die üblichen Verdächtigen‘ antworten:„Der größte Trick Bielefelds war, uns glauben zu machen, es gäbe Bielefeld nicht.“
F: Was ist das Gegenteil von Gelb?
A: Es gibt eine altkatatonische Redensart (wakahama ta garagab balaf‘nha), die sich in etwas mit „Du bist das Gegenteil von Gelb“ übersetzen lässt und im dortigen Hochland als schlimmste mögliche Beleidigung gilt.
F: Hast Du Dir mal überlegt, eine Anthologie zum Thema „Der Garten der Lüste“, des Künstlers H. Bosch, auf den Markt zu bringen? Wie findest Du die Idee?
A: Obwohl die Idee einen gewissen Reiz hat, wäre sie meines Erachtens nicht durchführbar. Schon weil sich höchstens die Hälfte der Autoren nicht an etwaige Vorgaben halten würde. Ausserdem fände sich vermutlich kein Verlag. Und wenn, dann allenfalls, um daraus ein günstiges Paperback zu machen. Darüber hinaus ist das Bild ja auch schon ziemlich alt. Das wäre also völliger Unsinn.
F: Warum ist es nachts kälter, als draußen?
A: Sie wissen hoffentlich, dass dieser Frage des griechischen Gelehrten Kryptikus von Wyrrrnis ein Übersetzungsfehler zugrunde liegt. Ursprünglich lautet sie ‚Warum ist es nachts älter als draußen?‘. Und die Antwort darauf liegt ja quasi auf der Hand.
An dieser Stelle nochmal: VIELEN HERZLICHEN DANK, LIEBER CHRISTIAN!!! Es hat Spaß gemacht.
NEU+++NEU+++NEU+++: Der Teilnehmer (in diesem Fall Herr von Aster) hat die Möglichkeit, den nächsten Kandidaten für „7 dämliche Fragen an…“ zu nominieren. Wird er davon Gebrauch machen?
Stay tuned!
Hallo Leute,
normalerweise poste ich ja nicht so oft, aber die Rufe nach mehr „Gelb“ waren nicht zu überhören. Also bekommt Ihr mehr Gelb. Viel Spaß damit!
Stay tuned
KAPITEL 8: DER MANN AM BIERSTAND
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???
???
Vollkommen entgeistert schaue ich in die Richtung, aus der die Stimme kommt. Aber erkennen kann ich nur gelbliche Nebelschwaden. Also gehe ich zum Bierstand. Ich traue meinen Augen nicht, aber hinter der Theke steht jemand. Ich kenne ihn nicht oder kann mich zumindest nicht an ihn erinnern. Er ist mittelgroß, etwas untersetzt und ca. Ende fünfzig. Er trägt eine blaue Jeans einen grünen Strickpullover, sowie eine Baskenmütze. Seine gutmütigen grauen Augen schauen in meine Richtung.
“Möchten Sie ein Bier auf den Schreck, oder darf es gleich ein Schnaps sein”? wiederholt er seine Frage, als ich näher komme.
“Beides”, sage ich geistesabwesend und frage mich dabei, ob die Getränke genießbar sind. Oder vielleicht vergiftet? Etwas in mir regt sich und meint, dass man mich schon hätte viel früher umbringen können, wenn man das gewollt hätte. Mein Inneres meint also, ich können etwas trinken. Und auch ich meine das, denn ich habe einen Drink bitter nötig.
Der Mann schaut mich weiter an und zapft in aller Ruhe ein Bier. Danach nimmt er ein Schnapsglas und fragt mich, welche Sorte ich bevorzuge. “Egal, wirklich egal” antworte ich und er nimmt eine Flasche Ouzo und füllt das Glas damit.
Anschließend stellt er mir beides hin und weist mit einer einladenden Geste darauf. “Zum Wohl”, sagt er und wartet, bis ich trinke.
Obwohl ich sehr viele Fragen an ihn habe, leere ich zuerst den Schnaps in einem Zug und dann die Hälfte des Bieres. Mir wird angenehm schwindelig und mein Mut steigt ein wenig an. Ein Teil von mir steht quasi wieder auf.
“Wo bin ich hier”, frage ich den Mann. “Das darf ich Ihnen leider nicht sagen, mein Herr” folgt die prompte Antwort. “Warum dürfen Sie mir das nicht sagen?”, frage ich ein wenig erbost. “Bitte verstehen Sie, dass ich Ihnen darauf keine Antwort geben kann, mein Herr. Sie können mir beliebige Fragen stellen und die, die ich beantworten kann, werde ich auch beantworten, mein Herr”, schließt der Mann. “Wie heißen Sie”, frage ich ihn. “Nennen Sie mich einfach den Keeper, mein Herr”, erfolgt die Antwort. “In Ordnung Keeper, warum bin ich hier”?, werfe ich ihm entgegen. “Sie gehören zum Kreis, mein Herr”, gibt er kryptisch zu. “Zu welchem Kreis”? frage ich entgeistert. “Zum Kreis derjenigen, die es gewesen sein könnten, mein Herr”, erfolgt die wenig aufschlussreiche Antwort. “Jetzt hören sie mir mal zu, Keeper, ich möchte ihnen nicht jedes verdammte Wort aus der Nase ziehen. Ich habe schlimme Dinge hinter mir und das unbestimmte Gefühl, dass die Krönung noch auf mich wartet. Ich finde meine Freunde nicht mehr, ich weiß nicht wo ich bin und auch nicht warum. Also sagen sie mir verdammt noch mal endlich, was Sache ist. Und, welches Bier ich gerade trinke”. “Sie trinken Öttinger, mein Herr. Und ich erzähle ihnen gerne alles, was ich zu erzählen befugt bin”, sagt er und schenkt mir noch Bier und Schnaps aus, was ich dankbar annehme. Dann fährt er fort: “Sie glaubten, im Wald, Kasim zu sehen”, beginnt er, als ich ihn direkt unterbreche: “Woher wissen sie das?”, frage ich ihn ungläubig. “Mein Herr, ich bitte sie, mich zuerst alles erzählen zu lassen und dann die Fragen zu stellen. Ist dies in Ordnung für sie, mein Herr”? fragt er. “In Ordnung”, gebe ich knapp zurück und lausche seiner Erzählung. “Sie glaubten, im Wald, Kasim zu sehen”, wiederholt er seinen Eingangssatz. “In gewisser Form, war das auch Kasim. Kasim kam bei einem Unfall ums Leben, das ist soweit richtig. Jedoch war jemand anders daran beteiligt. Jemand aus ihrem Freundeskreis, mein Herr, oder gar sie”. Ich bin baff. Weit meines Wissens hatte niemand von uns irgend etwas mit Kasim zu tun gehabt. Meine Freunde sind mir ein offenes Buch, so denke ich zumindest. Aber anscheinend ist dem nicht so, wenn ich dem “Keeper” glauben schenken darf. Er fährt fort: “Kasim hat nach seinem Tod… nennen wir es mal Verbündete gefunden. Er möchte sich ganz einfach rächen. Was man doch verstehen kann, oder mein Herr”? “Wie soll diese Rache aussehen”, frage ich den Keeper. “Ganz einfach, sie sehen diesen Jahrmarkt, mit seinen Fahrgeschäften. Die Fahrgeschäfte sind, nun sagen wir mal außergewöhnlich. Es wird anfangs eine Möglichkeit geben, damit sich der Mörder stellen kann. Tut er dies nicht, so wird jeder eine Fahrt wagen müssen. Danach gibt es wieder die Möglichkeit für den Mörder, sich zu stellen. Tut er das nicht, so gibt es wieder eine Fahrt, verstehen sie, mein Herr? Und dies solange bis, nun ja, bis es vorbei ist. Stellt sich der Mörder, kommen die anderen wieder in ihr gewohntes Leben zurück. Als Entschädigung für diese Szene werden diese sich an nichts mehr erinnern können”. “Wie großzügig”, teile ich sarkastisch mit. “Was geschieht mit dem Mörder, wenn es denn wirklich einen gibt? Und was meinen sie damit, dass es solange dauert, bis es vorbei ist”? “Nun, mein Herr, das Schicksal des Mörders wird Kasim besiegeln. Und die andere Frage wird sich zu gegebener Zeit von selbst beantworten”. Ich trinke mein Bier und den Schnaps und lasse seine Worte erst mal sacken. Es ist also ein Mörder unter uns. Und Kasim, wohlgemerkt tot, weiß das und will sich nun rächen. Ich vermute, dass die Fahrten auf den Konstrukten sehr gefährlich, vielleicht sogar tödlich, sein werden. Also sollte sich der Mörder stellen. Aber daran glaube ich nicht. “Was geschieht, wenn wir uns widersetzen”, frage ich den Keeper. “Mein Herr, denken sie ernsthaft, sie könnten sich dieser Situation widersetzen? Etwas, was sie und ihre Freunde hierhin schafft, diesen Jahrmarkt erschaffen hat und klar die Regeln vorgibt, wird es wohl kaum zulassen, dass sie sich widersetzen”. Seine Worte machen Sinn. Es ist vielleicht klüger, sich fürs Erste zu fügen. “Wo sind meine Leute”? frage ich. Er sieht mich eindringend an, schnippt mit den Fingern und plötzlich stehen alle am Tresen. Jeder mit Getränken versorgt und alle nachdenklich.
KAPITEL 9: WIEDERSEHEN
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“Hallo Leute”, eröffne ich trocken das Gespräch. “Wie geht es euch? Wisst ihr, was Sache ist”? “Ja”, meint Julius, ich habe dem Keeper alle Fragen gestellt, die ich hatte”. Ich schaue in die Runde und auch die anderen nicken zustimmend. Anscheinend hatte jeder sein kleines privates und intimes Stelldichein mit dem Keeper gehabt. “Hat ihn jemand von Euch getötet”? frage ich frei heraus. “Nein”, kommt es von meinem Bruder. “Niemals”, schließt sich Julius an. Ralf schüttelt den Kopf und Achim fragt ich, ob ich total blöde sei. Wie ich auf die Idee käme, jemand von uns hätte einen Mord begangen.
Mir kommt wieder das Gesicht von Ralf auf dem Karussell ins Gedächtnis. War das ein Hinweis? Eine Falle? Verwirrung? Ich belasse es fürs erste dabei, dass ich keine Ahnung habe.
“Was machen wir jetzt”, frage ich. “Mit Sicherheit nicht auf diese Höllengeräte steigen”, sagt Achim. Die anderen nicken zustimmend. “Das müssen sie auch nicht, meine Herren”, schaltet sich der Keeper ein. Wir sehen ihn verdutzt und etwas hoffnungsvoll an. “Wenn der Mörder sich stellt”, schließt er und zerstört damit meine Hoffnungen. Sie zerschellen wie ein auf den Boden gefallenes Glas. Ich versuche es wieder mit Vernunft und reden. “Leute”, beginne ich, “wie auch immer Kasim das hier geschafft hat, er wird es mit Sicherheit nicht getan haben, um uns einen Streich zu spielen. Wo auch immer er diese Macht herhat, er wird sie einsetzen. Ich selbst glaube nicht, dass wir hier lebend rauskommen, wenn sich der vermeintliche Mörder, dessen Existenz ich mir immer sicherer werde, nicht stellt. Also bitte seid ehrlich und gebt zu, wenn es einer von euch war. Ansonsten habe ich die starke Vermutung, dass der Killer nach dieser Aktion noch mehr Leichen auf dem Gewissen hat. Und zwar seine besten Freunde. Also. Wer war es”?
Alle starren mich nun an. Keiner sagt etwas. Der Keeper nutzt diese Ruhe, um das Wort zu ergreifen: “So, meine Herren, ich deute dies als die erste verpasste Möglichkeit, sich zu stellen. Es möge die erste Runde beginnen.”
Es wird kurz schwarz um mich und als ich mich wieder beruhigt habe, sitze ich auf dem Karussell.
KAPITEL 10: DIE ERSTE FAHRT
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Mir schnürt es vor Angst die Kehle zu. Ich sitze auf einem dieser Pferdewesen und bin nicht in der Lage, mich zu bewegen. Irgendeine Macht verhindert das. Mein Puls schnellt in die Höhe und ich bekomme Atemnot. Ich versuche, tief durchzuatmen und mich zu beruhigen. Viel Erfolg habe ich nicht damit. Die anderen Fahrgeschäfte sehe ich nicht, diese sind durch den Nebel von mir getrennt, wie zwei Zimmer in einem Haus, durch eine Wand. Ich vermute jedoch, dass meine Freunde nun auch jeweils auf einem Konstrukt sitzen und sich dem stellen müssen, was nun geschieht.
Plötzlich erklingt eine unangenehme Musik. Als würde jemand versuchen, mit Kreide, auf einer Tafel, ein bizarres Lied zu spielen. Es ist tatsächlich melodiös, aber es kratzt an meinen Nerven und wandert bis tief in meine Seele. Das Karussell beginnt sich zu drehen. Ganz langsam, wie ein normales Karussell. Ich verkrampfe und zwinge mich, ruhig zu bleiben. Wir drehen zuerst eine Runde, dann noch eine. Unvermittelt wird das Karussell schneller. Ich komme mir vor, wie auf einer Berg- und Talbahn. Ironischerweise fällt mir dabei ein, dass nun auch ein Freund von mir auf einer solchen sitzt und Angst hat.
Das Karussell wird immer schneller und schneller. Es wird langsam sehr unangenehm, doch die Geschwindigkeit wird nicht mehr erhöht.
Ich werde etwas ruhiger, als ich plötzlich eine Stimme höre: “Gestehe”, kreischt es in den Fahrtwind. Und wieder: “Gestehe”, “GESTEHE”, “GESTEHE”. Die Stimmen, nun sind es mehrere, scheine von überall zu kommen und hören sich gequält. Ich sehe mich panisch um und erkenne, dass die Köpfe der Pferdewesen allesamt zum Leben erwacht sind. Es scheint, als hätte jemand, beim DVD-Spieler, von “Pause” auf “Start” gedrückt. Alle Köpfe erleben die Qualen weiter, mit denen sie gestorben oder was auch immer sind. Und alle schreien: “GESTEHE”, “GESTEHE”,…
Ich fange vor Angst und Panik an zu kichern und schreie, dass ich nichts getan habe. Dass ich niemandem etwas getan habe. Wie irre lache und kichere und schreie ich, als das Gefährt plötzlich anhält.
Ich spüre, dass ich wieder bewegen kann und stolpere schnell von dem Ding weg. Dabei falle ich einmal hin, raffe mich wieder auf und gehe zurück zum Bierstand.
Ich hoffe, dass die erste Runde nur da war, um uns Angst zu machen und den Mörder zum Gestehen zu bringen. Hoffe, dass alle meine Kumpels wieder am Stand stehen. Werde aber enttäuscht. Mein Bruder fehlt.
Ohne auf die anderen zu achten, schreie ich den Keeper an: “Wo ist mein Bruder. Was habt ihr Schweine mit meinem Bruder gemacht. Ich renne auf ihn zu und pralle wieder eine unsichtbare Barriere. Er sieht mich lange an und spricht dann: “Ihr Bruder hatte leider nicht das Glück, das die anderen Herren und sie hatten. Es tut mir aufrichtig leid, aber dies geht wohl zu Lasten des Mörders.”
“Und wenn mein Bruder der Mörder war”, sage ich, fassungslos über mich selbst.
“Nein”, kommt die Antwort vom Keeper. “Das heißt, sie wissen, wer der Mörder ist?”, frage ich ihn. “Ich nicht, aber Kasim. Er wird mir Bescheid geben, sobald der Mörder tot ist.”
Ich wende mich an meine Kumpels: “Ihr habt ihn gehört. Mein Bruder ist schon wegen dem Arsch gestorben, der diese Mördernummer abgezogen hat. Ich bitte euch, endlich die Karten auf den Tisch zu legen. Wer hat ihn umgebracht? WER? Merkt ihr denn nicht, dass wir so alle drauf gehen? Und das nur wegen einem Feigling? Ich will nicht sterben. Und schon gar nicht für etwas, was ich nicht getan habe. Also sagt jetzt endlich, was Sache ist.”
Ich lasse die Worte auf meine Leute wirken und beginne innerlich zu brodeln. Keiner sagt etwas. Ich werde immer wütender und stürze mich auf Ralf. “DU WARST ES”, schreie ich ihn an. “Dein Gesicht ist auf dem Karussell. Das muss etwas zu bedeuten haben. Wegen dir ist mein Bruder gestorben. DU. DU. DU. DU MÖRDER.”, schreie ich immer wieder. Ralf sieht mich verständnislos an. “Welches Gesicht auf dem Karussell?”, fragt er, “spinnst du jetzt total. Mir geht es auch scheiße, aber deshalb spinne ich mir nicht zusammen, dass du oder sonstwer, der Mörder ist. Falls es überhaupt einen gibt.”
Ich stürze mich wütend auf ihn … und finde mich plötzlich auf dem Free Fall Tower wieder.
Hey Leute,
da GELB echt gut ankommt, gibt es heute Nachschlag. Kapitel 5 bis 7.
Viel Spaß damit und Stay tuned
KAPITEL 5: DER HEIMWEG
Bundesrepublik Deutschland
Saarland
Frühling 1998
Wir verabschieden uns von dem Rest der Mannschaft, die noch vor Ort ist. Gerne würde ich noch mit Sandra reden, aber Melanie (ihre beste Freundin) erzählt mir, dass Sandra direkt nach dem Spanner-Ansturm (wie sie es nannte) nach Hause sei.
Achim (unermüdlich im Auftreiben von Alkohol) schaff es tatsächlich, uns noch Weg-Biere zu besorgen. Eine Kunst, für die wir ihm sehr dankbar sind.
Also begeben wir uns auf den müh- und alkoholseeligen Weg zu selbigem. Wir gehen unter sternenklarem Himmel und nehmen die vielfältigen Gegebenheiten einer angehenden Sommernacht nicht wirklich wahr. Grillen zirpen ohne unsere Kenntnis, Glühwürmchen sind im Paarungsmodus, die Nachtigall singt ihr Abendlied. Alles ohne uns.
Ich bin in ein Gespräch mit Julius vertieft (gewinnt Terminator gegen Robocop), als ich aufschrecke. Etwas ist vor mir und an dem angsterfüllten Blick von Julius sehe ich, dass er es auch sieht. Etwas gelbes schält sich durch die Dunkelheit. Etwas unangenehm gelbes. Etwas sehr dominantes und bedrohliches. Ich kann es nicht direkt zuordnen, da es mich blendet, obwohl ich nicht sonderlich hell angestrahlt werde. Und auf einmal ist es nicht mehr da. “Was war das”, frage ich Julius, der genauso ungläubig ausschaut, wie ich mich fühle. Ich merke, dass er darum ringt, weiter zu reden. Schließlich sagt er: “Alter, war das Kasim?”. Ich nicke nur stumm und wir gehen weiter. “Vorhin war er auch schon da”, nehme ich das Gespräch wieder auf. “Als du so merkwürdig drauf warst?”, fragt er mich. “Genau”, kommt meine Antwort. “Wie kann das sein”, fragt Julius mich, “ich meine, er ist halt”, “tot”, beende ich den Satz. Wir beschließen stumm, die anderen zu fragen, was sie sahen. Alle erzählen, dass sie etwas merkwürdiges gesehen haben, aber keiner kann es benennen. Mein Bruder kommt noch am nächsten daran als er meint, “das sah aus, wie ein gelbäugiger Türke”.
Nachdem nicht viele die selbe “Eingebung” wie wir haben, beschließen Julius und ich, nichts mehr darüber zu sagen. So gehen wir unseren Weg still weiter.
“Scheiße” dröhnt es auf einmal an unsere Ohren. Alarmiert schauen wir auf, nur um dann zu vernehmen, dass Achim und Ralf kein Bier mehr haben. Nicht sonderlich enttäuscht von dieser Botschaft, setzen wir unseren Weg fort.
Wir beide (denke ich) versuchen uns abzulenken, indem wir uns wieder der “Robocop gegen Terminator” Sache widmen. “Alter”, beginne ich, “Robocop ist einfach der Hammer. Es gibt nur einen und der schlägt jedem verdammten Terminator in die Flucht”. “Niemals”, kontert Julius. “Der Terminator kann durch die Zeit reisen und Robocop auf jeder beliebigen Zeitebene zerstören”. “Nein”, kommt es von mir. “Wenn dem so wäre, würde es, wenn überhaupt, nur einen Teil von Terminator geben”. “Wie?” fragt Julius. “Ganz einfach”, beginne ich, “wenn der Terminator genau dann da sein kann, wo er sein will, dann verhindert er alle Angriffe gegen ihn.” “Das ist doch absoluter Unsinn”, erwidert Julius, “ich mein, er…
Gleißend helles, gelbes Licht strömt direkt in meine Augen. Es tut so weh, als würde mir jemand tausend Nadeln in die Augen stechen. Der Schmerz hört nicht auf, sondern wird noch viel schlimmer und intensiver. Ein Gedanke entwickelt sich in meinem Kopf, doch ich kann ihn vor Schmerzen kaum greifen. Ich denke mir, dass sich so ähnlich eine Frau fühlen muss, die gerade ein Kind bekommt, als der Schmerz abrupt abbricht. Ich weiß nicht mehr ein noch aus. Was war das gerade? Wieder Kasim? Aber warum? Was soll das alles? Fragen über Fragen. Ich versuche, einen kühlen Kopf zu bewahren und sehe mich um. Meinen Leuten scheint es ähnlich gegangen zu sein wie mir, denn sie schauen alle sehr verängstigt drein.
“Was war das”, schreit Achim, der schlagartig wieder nüchtern zu sein scheint. Julius, Ralf und mein Bruder schauen ihn nur mit vor Angst geweiteten Augen an. Sie haben, genau wie ich, keine Ahnung, was das war.
“Was habt ihr gesehen”, frage ich in die Menge. “Gelbes Licht und Schmerzen”, antwortet mein Bruder. Die anderen nicken. Also hatten wir diesmal alle dieselbe Wahrnehmung. “Was soll das alles?”, beginnt Ralf leise zu sagen. “Wir haben doch niemandem etwas getan. Warum passiert uns das hier? Wir wollten doch nur eine schöne Zeit haben und jetzt das. Dieser Mist”, schließt er und lässt sich gegen einen Baumstamm fallen. Er ist fix und fertig. Genau wie wir anderen auch. Wir haben Angst und sind verunsichert. Gar keine schöne Kombination. Nach kurzem Durchatmen beschließen wir, weiter zu gehen und uns in die vermeintliche Sicherheit von Achims Wohnung zu flüchten.
Wortlos treten wir den Rest des Weges an, der glücklicherweise ohne Zwischenfälle daherkommt.
KAPITEL 6: DER ÜBERGANG
Bundesrepublik Deutschland
Saarland
Frühling 1998
Wir sind alle erleichtert, als wir bei Achim ankommen. “Setzt ihr euch schon mal hin, ich hole uns etwas zu trinken”, meint er. Gute Idee. Wir begeben uns auf die Couch und warten stumm, bis Achim wieder kommt. Nach ca. 5 Minuten erscheint er, mit einer schönen Flasche in den Händen, in der eine bräunliche Flüssigkeit schimmert. “Don Papa Rum”, meint Achim kurz angebunden. “Eigentlich wollte ich ihn für eine besondere Gelegenheit aufheben, aber ich denke, dass hier ist auch irgendwie eine besondere Gelegenheit”, fährt Achim fort. Er stellt die Flasche auf den Tisch, geht zum Schrank und nimmt 5 schön geschwungene Rumgläser hervor. Danach öffnet er die Flasche und schenkt jedem von uns ein Glas aus. Ich rieche an dem Rum und Vanille, sowie Honigaroma offenbart sich mir. Ein schöner Gedanke, nun endlich in Sicherheit zu sein und hochwertigen Rum zu genießen. Hoffentlich bleibt es auch so, denke ich bei mir. “Prost, auf die Farbe Gelb”, sagt Achim und hebt sein Glas. Ich finde, dass dies ein reichlich makaberer Trinkspruch ist, stimme aber dennoch ein. Die anderen wiederholen den Spruch auch und so trinken wir. Der Alkohol rinnt warm, süß und angenehm meine Kehle hinab. Ich habe das Gefühl, dass er meinen ganzen Körper erwärmt und auch ein Stück meiner Sorgen wegspült. Wie Kaffee mit Zauberwirkung. Den anderen geht es ähnlich, wie ich an ihren Gesichtern erkennen kann.
“In was sind wir da reingeraten”, fragt mein Bruder etwas mürrisch. Wir sehen uns alle fragend an, bis Ralf antwortet: “Ich habe absolut keine Ahnung. So etwas habe ich noch nie erlebt. Es erscheint so unwirklich und ich kann es nicht zuordnen”. “Mir geht es genauso”, ergreift Julius das Wort, “was war das? Wie kann so etwas sein? Und warum geschieht es gerade uns. Ich meine, haben wir irgendwem oder”, er stockt kurz, “irgendetwas auf die Füße getreten? Ich jedenfalls kann mich nicht daran erinnern”. Achim, sieht ihn verwirrt an und fragt schließlich: “was meinst Du mit irgendetwas”? “Nun ja”, fährt Julius fort, “das war ja wohl kaum irgendein Wetterphänomen oder so. Kein Wetterphänomen tut so weh, es sei denn, du wirst von einem verdammten Blitz getroffen. Und ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir von einem verdammten Blitz getroffen wurden”. “Schon klar”, meint Achim, “aber das heißt noch lange nicht, dass es etwas Übernatürliches war”.
“DOCH”, dröhnt eine dunkle Stimme aus dem Fernseher, der eigentlich ausgeschaltet ist. Alle Köpfe rucken Richtung des TV-Gerätes. Wir sehen einen schwarzen Bildschirm, in dem ein gelbes etwas schimmert, wie eine gelbe Rauchwolke auf schwarzem Himmel. Das Gelb erinnert mich schmerzhaft an die Geschehnisse im Wald. Keiner von uns ist imstande den Kopf vom Gerät abzuwenden, geschweige denn etwas zu sagen. Wir starren gebannt und warten, was als nächstes kommt. “Das was gerade mit Euch geschieht, ist etwas, was ihr Menschen als Übernatürlich bezeichnen würdet”, fährt die unangenehme, dunkle Stimme fort. “Die nächsten Jahre werden für Euch schnell vergangen sein. Aufgaben gilt es zu erfüllen. Einige oder alle von euch werden sterben. Und wir werden unseren Spaß dabei haben”. Die Stimme verstummt und es herrscht eine unangenehme Spannung im Raum und eine Stille, die so unnatürlich ist, wie die Stimme zuvor. Keiner sagt etwas, von uns ist noch niemand zum Reden fähig und die Stimme scheint alles gesagt zu haben, was es in diesem Fall zu sagen gibt. Meine Gedanken überschlagen sich. Warum werden die Jahre schnell vergehen… Welche Aufgaben werden wir erfüllen müssen? Und sterben werden einige oder alle. Das macht mir eine unsagbare Angst. Es ist so surreal. Eben noch hatten wir einen schönen Abend auf einer Feier. Alles war normal. Und nun das? Mir wird schwindelig und etwas übel. Wir hängen alle unseren Gedanken nach, bis ich mich schließlich zu Wort melde. “Scheiße”, sage ich, “verdammte Scheiße. Was machen wir jetzt”? Es kommt keine Antwort. Keiner kann mit der Situation umgehen. Kein Wunder, denn wer hat so etwas schon mal erlebt. “Wir werden alle sterben”, schreit Ralf. Dann springt er auf und rennt aus dem Raum. Wir laufen ihm nach, bis er vor der Tür stehen bleibt, “ich will nicht sterben” schreit, und dann zusammenbricht. Achim ist direkt über ihm und versucht, ihn wieder aus der Ohnmacht zu reißen. Nach einigen Ohrfeigen und zureden kommt Ralf wieder zu sich. “Geht es wieder”?, fragt Julius. “Ja”, kommt die knappe Antwort. Ich für meinen Teil habe genug von diesem Tag. Ich beschließe, mich soweit zu betrinken, dass ich halbwegs einschlafen kann und dann zu Bett zu gehen. Ich teile den anderen meinen Vorschlag mit und sie tun es mir gleich. Wortlos trinken wir Glas für Glas an Rum und Flasche für Flasche an Bier. Ansonsten ist es still im Zimmer. Keiner möchte etwas sagen. Jeder ist in seinen eigenen Gedanken gefangen.
Schließlich macht sich der Alkohol soweit bemerkbar, dass ich den anderen mitteile, mich nun ins Bett zu begeben. Ich gehe ins Gästeschlafzimmer von Achim, ziehe mich aus und lege mich ins Bett. Ich schlafe ein, bevor mein Kopf das Kissen berührt.
Auf einmal befinde ich mich auf einer schwarzen Steinplatte. Ich sehe nichts. Es fühlt sich komisch an, anders als sonst. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll oder woran es liegt. Die Luft ist irgendwie falsch. Genau wie die ganze Atmosphäre dort, wo auch immer ich bin. Ich vermute, dass es sich um einen Traum handelt und beschließe, erst einmal nichts zu tun. “DEINE CHANCE IST SIEBEN” donnert eine Stimme in meinem Kopf. “SIEBEN”.
KAPITEL 7: DER GELBE JAHRMARKT
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Ich erwache. Ich habe starke Kopfschmerzen und meine Liegeposition ist äußerst ungemütlich. Als ich meine Augen öffne sehe ich nur Schwärze. Sonst nichts. Undurchdringliche Schwärze. Diese untermalt von dem schmerzenden Pochen in meinem Kopf. Wo bin ich hier? Anscheinend liege ich auf einem Steinboden, soweit ich das fühlen kann. Kein gemütliches Bett, kein kuscheliges Kissen und keine warme Decke. Was ist passiert? Wie komme ich hierher? Ich beschließe, mir meine “Behausung” etwas näher anzusehen, anzufühlen.
Ich versuche auf zu stehen und merke, dass ich noch sehr wackelig auf den Beinen bin. Also lasse ich mich wieder in eine sitzende Position nieder. Ich versuche zu überlegen, was als letztes passiert ist. Langsam kommen die Erinnerungen an das Fest zurück. Und die Erinnerungen an Kasim und die Geschehnisse im Wald, sowie bei Achim. Und mein Traum von letzter Nacht. Sieben ist meine Chance… Was soll das? Ich beschließe, noch eine Weile sitzen zu bleiben und mich zu regenerieren. Fünf Minuten oder auch zehn, ich weiß es nicht genau, sitze ich nur still da und konzentriere mich auf meine Atmung, um ruhig zu werden. Dann versuche ich einen zweiten Anlauf und stehe auf. Diesmal funktioniert es. Ich bin zwar immer noch nicht vollkommen sicher auf den Beinen, aber ich kann stehen bleiben und sogar gehen.
Es ist immer noch stockfinster und mein Kopf schmerzt. Ich gehe also langsam nach vorne und halte meine Hände tastend vor mich. Ich wundere mich darüber, wie groß dieser Raum oder diese Fläche ist. Ich kann eine ganze Weile gehen, ohne wieder etwas zu stoßen und zum Glück auch, ohne über etwas zu stolpern. Nach einer Zeit berührt meine Hand eine Mauer aus groben Backsteinen, wie ich vermute. Ich taste mich an diesen entlang, bis ich an eine Art Schalter gelange. Ein Schalter? Jegliche Art von Strom und sonstigen Annehmlichkeiten, hätte ich dieser Umgebung nicht zugetraut. Ich beschließe, den Schalter zu betätigen.
Dies führt dazu, dass mein Kopf noch mehr gequält wird, da plötzlich ein helles Licht den Raum beherrscht. Ich schließe die Augen und blinzle immer wieder, bis sich meine Sehwerkzeuge an die Lichtmassen gewöhnen. Als ich endlich etwas erkenne werde ich nicht schlau, aus der Umgebung. Ich stehe in einem kreisförmigen Raum aus Stein. Der Raum ist umgeben von einer steinernen Wand. Diese wird lediglich von einer Tür und dem genannten Schalter “verziert”. Ansonsten ist da nichts, außer…
Außer, dass der Raum keine Decke hat. Das ist mir gar nicht aufgefallen, weil er so hoch ist. Aber er hat keine Decke. Und so sehe ich einen schwarzen Himmel, der von etwas gelbem durchzogen ist, wie wenn man Zigarettenrauch aushaucht. Das gelbe wabert durch den schwarzen Himmel. Mir läuft es kalt den Rücken herunter. Es ist mir irgendwie zuviel Gelb in der letzten Zeit. Viel zu viel. Außerdem möchte ich wissen, wo ich bin. So gehe ich zu der Tür. Ich entdecke schnell, dass sie nicht abgeschlossen ist. Zuerst lausche ich, kann aber keine Geräusche ausmachen. Dann lösche ich das Licht, damit ich keine Aufmerksamkeit errege und mache die Tür einen Spalt weit auf. Ich schaue durch den Spalt und sehe einen Bierstand. Ich habe an diesem Ort alles erwartet. Einen Kerker, Folterinstrumente, Drachen, Elfen, was auch immer, aber keinen Bierstand. Ich öffne die Tür etwas weiter und sehe mich um. Es ist schwierig, genaueres zu erkennen, da der gelbe Nebel hier überall ist. Da ich keine Gefahr ausmachen kann, wage ich mich aus meinem Domizil heraus. Zuerst steuere ich auf den Bierstand zu. Komischerweise sieht dieser fast genauso aus, wie der auf dem damaligen Fest. Er ist aber verwaist. Niemand vor oder hinter der Theke. Ich gehe weiter und dann schält sich eine Berg- und Talbahn durch den gelben Nebel. Vielmehr sieht es aus, wie die Karikatur einer solchen. Das Grundprinzip ist geblieben, aber die ganze Konstruktion sieht bedrohlich und unangenehm aus. Es ist alles in schwarz gehalten. Keine andere Farbe ist auszumachen. Und ein Gefühl sagt mir, dass diese Bahn gefährlich ist. Nicht das Modell, das man von Jahrmärkten her kennt und Spaß darauf hat. Nein. Dieses Konstrukt sprüht geradeso vor Aggressivität. Das mag natürlich auch an meiner Stimmung, der Umgebung und meiner immer noch andauernden Verwirrung liegen, aber die Bahn macht mir Angst.
Da auch hier niemand zu sein scheint, “spaziere” ich weiter.
Das nächste, was durch den Nebel sichtbar wird, ist ein Riesenrad. Auch dieses ist komplett schwarz. Und auch von diesem geht dieses unheimliche Gefühl aus. Alles in mir schreit: “Steig ja nicht ein”!
Wenn ich mich nicht täusche, ist dieses Riesenrad auch um einiges höher, als seine Genossen auf der Kirchweih und ähnlichem. Es kommt mir wirklich hoch vor. Und wirklich gefährlich.
Ich bekomme eine Gänsehaut. Warum bin ich auf diesem… Jahrmarkt gelandet? Wo sind die anderen? Was soll ich hier? Wo genau befinde ich mich? Noch in Deutschland? Diese Fragen kreisen in meinem Kopf, während ich weitergehe.
Die nächste “Attraktion”, die ich erkenne, ist ein Free Fall Tower. Auch dieser ist komplett schwarz und seine Ausstrahlung steht der, der anderen Gerätschaften in nichts nach. Nichts und niemand würde mich dazu veranlassen, dieses Teil zu benutzen. Auch er ist unglaublich hoch. Mir schaudert es schon bei dem Gedanken, dort einzusteigen.
Ich bin bis jetzt im Kreis gelaufen, im Uhrzeigersinn, wenn ich mich recht erinnere. Vielleicht kann ich erkennen, wo ich bin, wenn ich mich hinter den Gerätschaften umsehe. Als ich zurück gehe erkenne ich, dass hinter den Attraktionen eine Mauer verläuft. Sie ist ähnlich hoch, wie die Wände in dem Raum, welchen ich anfangs besetzte und sehr glatt. Hier kann ich nicht eben mal darüber klettern. Da hat selbst ein Profi arge Probleme.
Also erkunde ich den … Jahrmarkt… weiter.
Neben dem Free Fall Tower steht ein Karussell. Ein klassisches mit Pferden… halt, das sind keine Pferde. Sie haben zwar die Körper von Pferden, aber die Köpfe sind grässliche Masken. Wie schmerzverzerrte menschliche Gesichter. Auf jedem Pferdekörper sitzt solch ein Menschenkopf. Alle schauen unterschiedlich aus, aber alle sind erfüllt von Schmerz und Angst. Ich muß mich kurz abwenden, da der Anblick einfach abscheulich ist. Als ich mich wieder beruhigt habe, nehme ich das Gefährt näher in Augenschein. Alles ist schwarz gehalten, wie bei den anderen auch. Die Pferdekörper sehen normal aus, wenn man das in diesem Kontext so ausdrücken kann. Die Köpfe sind von Frauen, Männern und Kindern allen alters. Teilweise fehlen Ohren, Augen, Nasen oder gar der halbe Kopf. Die Gesichter sind sehr detailreich gearbeitet und lassen die Qualen erkennen, die die Skulpturen wohl durchleben mussten. Jede einzelne sieht aus, als hätte man sie zu Tode gefoltert und ihnen unsagbare Angst gemacht. Ich gehe einmal um das Karussell herum und erkenne den Kopf von Ralf. Mein Herz setzt kurz aus, ich habe Schwierigkeiten zu atmen und mein Kopf droht zu explodieren. Wie kommt sein Kopf dahin? Ich bete zu Gott, dass dies nur ein makaberer Scherz ist und nichts mit Ralf zu tun hat. Mein Puls ist in bedrohlicher Höhe und ich bekomme noch mehr Angst, als ich vorher schon hatte. Diese Situation ist einfach zu bizarr.
Ich verstehe diesen Ort nicht, von dem es scheinbar kein entrinnen gibt, denn auch hinter dem Free Fall Tower und dem Karussell zeichnen sich die Mauern ab. Ich weiß nicht, wie ich hierher kam und was ich hier soll. Mir geht das Gesicht von Ralf nicht mehr aus dem Kopf und ich widme mich diesem wieder. Es sind exakt seine Züge. Bei näherem Betrachten erkenne ich, dass sein linkes Auge fehlt. Es ist einfach Weg und lässt nur eine schwarze Höhle zurück. Hoffentlich ist ihm nichts passiert. Ich bin überfordert und merke, dass ich beginne zu hyperventilieren.
“Möchten Sie ein Bier auf den Schreck, oder darf es gleich ein Schnaps sein”?, ruft eine Stimme aus Richtung Bierstand plötzlich.
Hey Leute,
da die ersten beiden Kapitel gut ankamen, gibt es nun das dritte und sogar vierte Kapitel von „Gelb“.
Viel Spaß damit:
KAPITEL 3: AUF ZUM FEST
Bundesrepublik Deutschland
Saarland
Frühling 1998
Mittlerweile haben wir neun Uhr abends und wir sind unterwegs zum Fest mit dem schwungvollen Namen “Tanz (oder Schwanz, wie wir scherzhaft sagen) in den Mai”.
Zum Glück ist es von Achims Wohnung aus nicht so weit zum Fest. Dennoch haben wir uns sicherheitshalber mit Weg-Bieren ausgerüstet, um allen Umständen trotzen zu können.
Das Wetter spielt fabelhaft mit. Wir können die Sterne klar am Himmel sehen, genießen die klare und natürliche Landluft und sind einfach gut drauf.
Wir schließen Wetten über die Schlafdauer von Achim ab, reden über die Dorfprominenz, die wir auf dem Fest erwarten, trinken unsere Weg-Biere und haben Spaß.
Das Weg-Bier fordert seinen Tribut und ich teile meinen Leuten mit, dass ich mal kurz für kleine Anacondas muss. So schlage ich mich durch die Hecken, knöpfe meine Hose auf und erleichtere mich. Ich schließe entspannt die Augen und freue mich auf den weiteren Abend. Auf einen Schlag fährt mir ein gelber Blitz durch die Sinne. Ich kann nicht recht erklären, wie es dazu gekommen ist. Aber ich fühle mich unwohl, ängstlich und schwach. Erschrocken reiße ich die Augen auf und Kasim steht vor mir. Kasim ist ein Türke aus unserer Umgebung. Keiner von uns hat etwas gegen ihn oder gar Ausländer an sich. Wir mögen alle Menschen, solange sie keine Arschlöcher sind. Leider ist Kasim ein Arschloch, aber vor allem ist Kasim tot. Er starb vor ca. einem Jahr bei einem Autounfall. Er fuhr und hatte ca. 3 Promille. Autobahn, auf die Gegenfahrbahn, in die Leitplanken und zack, tot.
Nun starrt er mich an und ich schaue ängstlich zurück. Seine Augen scheinen in mein innerstes vorzudringen und noch weiter. Ich frage ihn was er von mir will. Was zum Teufel er hier überhaupt macht, so als Toter. Er grinst mich an und sagt zu mir, dass ich sehr wahrscheinlich bald sein Schicksal teilen werde. Dann ist er verschwunden.
Ich muss mich jetzt ordnen. Ich nehme tief Luft, schließe erstmal meine Hose. Danach überlege ich, wie viel ich getrunken habe und wie echt diese Erscheinung somit in Wirklichkeit war. Ich weiß es nicht. Ich bin einfach noch zu verwirrt von dem Geschehnis und kann nichts richtig einsortieren. Ich beschließe, die Kasim Szene zu verdrängen und mit viel, sehr viel Alkohol wegzuspülen.
Ich gehe wieder zu den Jungs zurück. “Alter” kommt es von Achim, dessen Schlafbedarf wohl gedeckt ist, “du warst ziemlich lange weg. Hast du dich etwas spontan in dich selbst verliebt? Und dich begattet?” Alle lachen laut und auch ich versuchen einzustimmen. Es gelingt mir nur nicht ganz.
Den restlichen Weg versuche ich mich mit unnötigen Diskussionen abzulenken. Julius behauptet z.B.: ernsthaft, dass Scully gleich Akte X sei und Mulder nur Beiwerk. Ich frage ihn, ob es noch geht. Erkläre ihm, dass Mulder die ganze Serie ausmacht. Den ganzen Charme in die Serie bringt. Er bringt die Serie zum Leben und zum Leuchten. Er ist der scheiß Grund, aus dem die Serie läuft. Irgendwie lege ich meine ganze Verzweiflung, die ich durch Kasim erfahren habe, in diese Diskussion. Als könnte ich das Erlebte wegdiskutieren, wenn ich mich nur genug Mühe geben würde. Julius kontert mit dem Aussehen von Scully: “Sie ist so wunderschön. Ein Augenschmaus, total heiß. Sie spielt klasse und sie macht die Serie aus. Wusstest du, dass es eine Holy Church of Gillian Anderson gibt?”, fragt er mich.
“Es gibt bestimmt auch eine Holy Church of Achims Mutter” kontere ich, “aber nur weil die Alte passabel aussieht, macht sie noch lange nicht die Serie aus.” Achim schaut mich böse an und Julius scheinen weitere Argumente zu fehlen. Um ganz sicher zu gehen, setze ich nach “du kannst dir auch gerne Pornos mit tollen Schlampen anschauen, wenn du nur auf das Äußere stehst, aber das heisst noch lange nicht, dass diese Damen gute Schauspieler in einer scheiß Mystery Serie ersetzen können. Verstehst du?” Ich scheine die Diskussion für mich entschieden zu haben, denn Julius ist ruhig. Achim ist sowieso noch sickig auf mich und Ralf, sowie mein Bruder sehen mich mit stummen Vorwürfen an. Ich schaue ihnen nicht in die Augen, sondern gehe weiter.
Nach einiger Zeit stummen Gehens meldet sich mein Bruder zu Wort, der bisher erstaunlich still war. “Warum sind Titten geil?” höre ich ihn hinter mir sagen. Erschrockenes Gelächter stößt auf, traut man dem “Kleinen” doch gar nicht zu, sich mit der holden Weiblichkeit zu beschäftigen. “Das wirst du nie erfahren, wenn du nur mit Schwänzen spielst” gebe ich lachend zurück. Auch die anderen verfallen in schallendes Gelächter. Es geht mir wieder etwas besser.
Wir gehen den restlichen Weg gemeinsam in einer Reihe und plaudern noch etwas über die Sexualpartner meines Bruders, die Sexualpartner von Achims Mutter und die Sexualpartnerin von Ralf. Es werden gemütliches Spässchen gemacht und ich kriege mich allmählich wieder ein. Aber ganz vergessen kann ich das Erlebnis von vorhin nicht. Es bleibt wie ein dunkler Fleck in meinem Kopf zurück, ich kann daran reiben und putzen wie ich möchte. Ganz verschwindet er leider nicht. So leeren wir unsere Biere, genießen den schönen Abend und bringen unseren Weg zu Ende.
KAPITEL 4: DAS FEST
Bundesrepublik Deutschland
Saarland
Frühling 1998
Wir nähern uns dem Gelände der Festivität und werden direkt von den typischen Geräuschen begrüßt, die solch ein Ereignis mit sich bringt. Laute Musik, noch lauteres Lachen, leise Gespräche und der ein oder andere Schrei dringen zu uns herüber. Optisch wird das Dorfspektakel untermalt durch eine simple Lichtanlage und Lichterketten. Die Nase wird verwöhnt durch den Geruch von Bratwürsten und Schwenkbraten. Verpönt wird sie hingegen mit billigem Parfum und Schweißgeruch, der allzu tanzwütigen. Wir gehen das letzte Stück eine Anhöhe hinauf und kommen schließlich an. Vor uns breitet sich der Festplatz aus. Die eben schon erwähnte Lichtanlage beleuchtet die kleine Tanzfläche, die mit der typsichen Musik unserer Zeit beschallt wird. Da jung und alt sich hier tummeln, wird auf eine ausgewogene Mischung geachtet. Die allgegenwärtigen Bands wie Nirvana, The Offspring, Green Day, Blackeyed Blond und NOFX begeistern das jüngere Publikum. ACDC, Queen, Westernhagen und Co. hingegen lassen die älteren Gesellen auf der Tanzfläche abgehen. So wird gerockt, getanzt, gemoscht und gepogt. Ganz so, wie es sein soll. Weiter vorne erspäht man den zu erwartenden Bierstand und eine kleine Grillbude mit den genannten Bratwürsten und Schwenkbraten. In der Mitte entfachen sich Bierzeltgarnituren, auf denen schwatzende Leute sitzen, die keine Lust haben das Tanzbein zu schwingen. Wir gehen erst einmal zum Bierstand, da unsere Kehlen von der Wanderei etwas trocken geworden sind. “Die erste Runde geht auf mich” teile ich meinen Leuten mit, die glücklich über meine Spendierfreude sind. “Drei Bier und eine Milch” bestelle ich, was mir direkt das Gelächter meiner Leute einbringt und einen vernichtenden Blick meines Bruders. “Spaß. Vier Bier” setze ich hinterher und freue mich grinsend auf den kühlen Gerstensaft vom Fass. Runde um Runde werden wir lustiger und erzählen uns, inspiriert durch die anwesenden Gäste, den neuesten Tratsch. “Kevin ist beim Klauen erwischt worden”, meint Achim, “der Vollidiot hat nicht bemerkt, dass die ganze Zeit in Hausdetektiv in seiner Nähe war”. “Sandra hat schon fast das halbe Dorf durch, die alte Dorfmatratze” erzählt Julius uns belustigt und auch etwas erregt. Was wohl daran liegt, das besagte Sandra uns gegenüber sitzt. Bekleidet mit einem leichten Sommerkleid unter dem man zwar keine Unterwäsche ausmachen kann, aber dafür sonst alles, wofür man ohne Bedenken Eintritt zahlen würde. Geschichten und Anekdoten werden ebenso erzählt, wie diverse Klassiker. Wie fast immer an dieser Stelle erzählt mein Bruder seine Lieblingsstory von mir. Es geht hier um einen Abend oder besser gesagt, eine Nacht. In dieser Nacht, in der alles passieren konnte, ist etwas peinliches passiert. Ich war zuvor mit ein paar Kollegen ein paar Bierchen trinken. Dies wurde nach und nach zu einem Saufgelage. Endlich (wenn auch ohne Erinnerung wie) zu Hause angekommen, wechselte der Alkohol von meinem Magen ins Waschbecken der Küche meiner Eltern über. Leider floss er nicht ab, da sich auch noch andere erbrochene Dinge hinzugesellt hatten. So blieb mir nichts anderes übrig, als mit der Suppenkelle die Spüle zu leeren und deren Inhalt wiederum in den Müll zu verfrachten. Soweit so gut. Leider hatte mein lieber Bruder die ganze Aktion mitbekommen und sich köstlich dabei amüsiert. Seitdem gehört die Geschichte zu seinem Repertoire und wird mindestens zweimal die Woche erzählt. Meine anfänglichen (naiven) Hoffnungen, dass die Geschichte irgendwann keiner mehr hören wolle, stellten sich als Wunschdenken heraus. Vielmehr entwickelte sie sich zu einem Klassiker, der immer gut ankam. Selbst schuld.
Egal. Mein Bruder erzählt die Geschichte und erntet damit seinen Ruhm für heute Abend. Ich entscheide mich währenddessen, etwas Rum zu ernten und bestelle mir einen solchen. Erstens wegen dem Wortspiel und zweitens, weil mir Kasim einfach nicht aus dem Kopf gehen will. Mittlerweile hat mein Hirn schließlich ein wenig Zeit zum Verarbeiten gehabt. Und anstatt es als alkoholgetriebene Halluzination zu verbuchen, will mein Hirn dem Gesehenen Glauben schenken. Aber das macht absolut keinen Sinn. Tot ist tot. Und warum zur Hölle, sollte mir ein Toter beim Pissen zuschauen und dumme Sprüche reißen? Warum? Zumal ich zu seinen Lebzeiten nichts mit ihm zu tun hatte. Ich grübele weiter vor mich hin, als ich plötzlich eine weibliche Stimme neben mir höre. “Hi” haucht Sandra, die schon etwas angetrunken ist. “Hi” gebe ich zurück und mustere sie von oben bis unten. Lange blonde Haare umrahmen ein Gesicht, welches mich etwas an Kim Basinger erinnert. Diese fallen auf die Schultern, an denen rosa Spaghettiträger den Beginn ihres Kleides bilden. Das Kleid fällt über zwei freche kleine, aber feste Brüste. Dann weiter über einen flachen Bauch und einen atemberaubenden Po. An den Knien endet es und gibt somit den Blick auf ein tolles Paar Beine frei. Ich frage mich, wie so ein hübsches Ding sich so vielen (teilweise schmierigen, wenn man den Geschichten glauben schenken kann) Männern hingeben kann. “Möchtest du was zu trinken” frage ich sie, während ich sie angrinse. “Einen Sekt” gibt sie, ebenfalls grinsend, zurück. Ich bestelle ein Bier und einen Sekt und versuche, meine Leute mit Blicken und fahrigen Gesten zu verscheuchen. Anscheinend gönnen sie mir die liebe Sandra, denn sie verschwinden nach einiger Zeit. Wir hingegen verfallen ins Plaudern. Sie fragt mich nach meinem Job und lächelt amüsiert, als ich ihr erzähle, dass ich im Reisebüro arbeite. Ich versichere ihr allerdings, dass dies nichts mit meiner sexuellen Gesinnung zu tun hat, worauf sie schelmisch grinst. Sie arbeite als Krankenschwester, erzählt sie mir. Das löst direkt ein höchst erotisches Kopfkino in mir aus. Sie fragt mich, ob ich denn eine Freundin habe, was ich verneine. “Oh” meint sie “dann haben wir ja beide niemanden” und zwinkert mir zu. So vergehen Bier um Bier und Sekt um Sekt, bis ich mir schließlich ein Herz und ihr an den Hintern fasse. Die erwartete negative Reaktion bleibt zugunsten eines Lächelns aus und ich ziehe sie an der Hand in den Wald. Sie kommt mit. Abgelegen genug für mich bleibe ich stehen und sehe ihr lange in die Augen. Sie erwidert meinen Blick und ich küsse sie. Meine Hände gleiten an ihren Hals und weiter zu ihren Brüsten, wo sie verweilen. Ich massiere die Busen sanft, was ihr ein gurrendes Geräusch aus der Kehle entlockt. Ich lasse meine Hände weiter auf Erkundungstour gehen und meine Zunge ebenso. Schließlich fasse ich all meinen Mut zusammen und streife ihr das Kleid ab. Sie verhindert es nicht und so fällt das Kleid zu Boden… unter dem Gejohle meiner Freunde und meines Bruders. Anscheinend ist Sandra doch kein so leichtes und abgebrühtes Ding, wie man sich erzählt. Sie läuft rot an, streift sich schnell ihr Kleid über und rennt dann weg. Aber nicht ohne mir einen Blick zu schenken, der mir das Blut in den Adern gefrieren lässt. Diesen Blick gebe ich an meine Leute weiter und das Lachen verstummt. “Dafür saufe ich den Rest des Abends umsonst, ihr Assis”, sage ich und gehe zum Bierstand. Meine Wut und mein Ärger weichen jedoch sehr schnell der Angst, als ich Kasim im Wald zu sehen glaube, der mich aus gelben Augen anstarrt. Ich schließe die Augen, öffne sie wieder und er ist verschwunden. Nun brauche ich erst recht das ein oder andere Bier und vielleicht auch noch den ein oder anderen Schnaps. Also auf Richtung Bar. “So Leute” sage ich, als wir ankommen, “wie wollt ihr das wieder gut machen?”. “Vielleicht treffen wir ja Achims Mutter noch”, meint Julius. Ein trockenes “Fick dich ins Knie” kommt von Achim. Ralf grinst und mein Bruder sieht mich komisch an. Fast so, als würde es ihm leid tun, dass mir die Tour vermasselt wurde. Da ich nicht nachtragend bin und auch meinen Spaß mit Sandra hatte (leider ohne Happy End) beschließe ich, mich endgültig dem Alkohol hinzugeben. Dieser lenkt mich zwar nicht ganz so viel von Kasim ab, wie Sandra, aber es genügte. Feuchtfröhlich geht der Abend weiter und langsam seinem Ende zu.
Wir beschließen, noch eine letzte Runde durch unsere Kehlen rinnen zu lassen. Achim geht diese an den Bierstand für uns erstehen.
Beim letzten Bier philosophieren wir über unser Leben. “Wo siehst Du Dich in 5 Jahren”, frage ich Ralf unvermittelt. Er überlegt kurz und gibt dann zurück: “Hoffentlich nicht mehr in Jane”. Alle lachen und dann beginnt eine Diskussion, die Ralf darin bestärken soll, Jane los zu werden.
Achim, der mit steigendem Alkoholpegel noch mehr dem Alkohol und minder dem Schlaf frönt, beschließt noch eine Runde zu organisieren. Leider ohne Erfolg. Es ist offiziell Feierabend oder Schicht im Schacht, wenn wir es beim saarländischen belassen. Kurz beraten wir uns. Uns stehen mehrere Optionen zur Wahl: nach Saarlouis fahren, leider hat niemand mehr Geld für Taxi und / oder Kneipenbesuche. Wir könnte auch in den Ort und schauen, was dort noch machbar ist. Leider sind wir zu faul, weiter als nötig zu laufen. Nach langem Hin und Her entscheiden wir uns für die dritte Möglichkeite: per pedes zu Achim, der immer einen vor Bier strotzenden Kühlschrank zu bieten hat. Und vielleicht ist seine Mutter ja auch da. Los geht es.