Sag doch auch mal was dazu…

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Hallo liebe Freunde der gepflegten Kroeterei!

Erst einmal ein frohes neues Jahr für Euch alle. Das Team Kroetor hofft, Ihr seid alle gut gestartet und habt noch einen Termin für Eure Hochzeit, am 2.2.22, bekommen und den Junggesellenabschied gut überlebt. Bei dem Wort Junggesellenabschied spare ich mir das gendern, zu stressig. Wobei, jetzt habe ich es zwei Mal geschrieben, da hätte ich es auch gendern können… Anyway. Ich bin gut in das neue Jahr gekommen und freue mich, Euch wieder als Leser am Start zu haben.

Es ist mal wieder einiges passiert, was mich auch dazu bewogen hat, wieder zu bloggen. Der Hauptgrund sind die freundlichen Mitarbeiter der Leipziger Buchmesse. Ihr erinnert Euch vielleicht noch daran, dass ich vor einigen Jahren einen Presseausweis dort bekam, aufgrund meiner Tätigkeit als Blogger. Bei der diesjährigen Anfrage war der Tenor, dass ich keinen Ausweis bekomme, weil der Blog (für die Messe) weder relevant, noch aktuell sei. Natürlich schreit die Krötmunity, aufgrund eines solchen Affronts, nach „Kröten verboten Teil 3“, aber die haben ja recht. Also wird jetzt wieder mehr gebloggt.

Aber kommen wir zum Thema der heutigen Kolumne. Ich durfte mir, während der letzten Zeit, oft (von meinen Bekannten, meiner Familie und meinen Kollegen, sowie Freunden) Dinge anhören, wie:

  • Bezieh doch mal Stellung zur aktuellen Situation!
  • Hast Du denn gar nichts zur Situation zu sagen?
  • Du hast doch nen Blog, aber anscheinende keine Meinung?
  • Es passiert aktuell so viel, was denkst Du darüber?
  • Was macht das alles mit Dir?
  • Wie kommst Du mit dem allen zurecht?
  • Ist das alles OK für Dich?
  • Wird Dir das alles nicht zuviel?
  • Kann das für Dich so funktionieren und weitergehen, wie es jetzt ist?
  • Wird man damit leben können und / oder müssen?
  • Was denkt Heinz über all das?
  • Wird es ewig so weitergehen?
  • Kannst Du mit dieser Umstellung leben?
  • Was denkt sich die Regierung dabei?
  • Sag doch auch mal was dazu

Nach langen Überlegungen (man will ja politisch korrekt und auch kein Querdenker sein) und Rücksprache mit dem Krötor Team, bin ich zu folgender Aussage gekommen:

Ich finde das Ende, in der chinesischen Version von Fight Club, kacke.

Jetzt kennt Ihr meine Meinung und könnt wieder ruhig schlafen:)

Stay tuned

Euer Krötor

(c) Titelfoto by Medienservice Sachsen

Gefahr

Hallo Leute,

ich mache mir im Vorfeld immer lange Gedanken darüber, was ich in die Kolumne packe. Ich überlege und freue mich dann über kuriose und skurrile Ideen, die mir so zufliegen. Meistens kommt dabei eine lustige und bissige Kolumne, über seltsame Eigenarten mancher Menschen, heraus.

In den heutigen Zeilen wird dies etwas anders sein. Heute werde ich etwas dunklere Töne anschlagen und mich dem Thema „Gefahr“ widmen. Oder besser gesagt, dem Thema „sich in Gefahr begeben“.

Ich selbst begebe mich gerne in Gefahr. Hier reden wir jedoch von simpler, bzw. kontrollierter Gefahr. Damit meine ich z.B.: Hochseilgarten besuchen, Achterbahn fahren, mit dem Fahrrad schnell einen Berg herunter fahren, Bungee springen, Klettern, … solche Dinge halt. Ich mag den Nervenkitzel, den man dabei hat und man weiß (tief im Inneren), dass an sich nichts passieren kann. Ein kleiner Kick halt. Danach fühlt man sich (dank Adrenalin und Glückshormonen) besser, es ist relativ sicher und vor allem macht es Spaß.

Nun gibt es aber auch unkontrollierte Gefahren, die ich persönlich meiden würde. Hiermit meine ich Dinge, die mit Sicherheit auch einen Kick geben, aber eben nicht kontrolliert sind. Dabei denke ich an den Besuch bestimmter Viertel New Yorks (zu gewissen Uhrzeiten) oder daran, mit verbundenen Augen Auto zu fahren, bzw. Basejumps, aber auch heftigere Dinge, wie Russisch Roulette.

Nun werdet Ihr sicherlich denken, dass Dinge, wie Russisch Roulette, doch keiner macht. Es ist aber anders. Es gibt Beispiele für Ereignisse, in denen sich Personen (ob bewusst oder unbewusst) in Gefahr begeben. Ein Beispiel ist eine junge und hübsche Frau, die Nachts in entlegenen Winkeln einer Stadt joggen geht. Es ist natürlich komplett ihre Sache, was sie tut. Aber warum begibt diese Frau sich (in meinen Augen bewusst) in Gefahr? Selbst wenn sie Kampfsport ausübt, Pfefferspray dabei hat oder auch einen Elektroschocker. Was hilft das alles gegen eine Gruppe von Halunken, die ihr ans Geld und / oder an die Wäsche wollen? Warum geht die junge Dame nicht am Tag laufen? Oder (wenn ihre Arbeit oder ähnliches das nicht zulässt), warum geht sie nicht am Wochenende oder ins Fitness Studio? Ich betone nochmals, dass dies natürlich nicht mein Problem ist, dennoch stelle ich mir die Frage, warum sich jemand bewusst in eine solche Gefahr begibt. Ist das auch ein Kick? Erhöht es das Selbstbewusstsein? Fühlt man sich danach toll? Wahrscheinlich gehört es dazu. Wie beim Russisch Roulette auch.

Dann gibt es noch das Thema „Verbranntes Kind scheut das Feuer“ (oder auch nicht). Ich habe einmal ein Interview mit einer Frau gelesen. Diese wurde bereits mehrfach vergewaltigt und sah dennoch kein Problem darin, drei wildfremde Männer mitzunehmen, die per Anhalter in eine Stadt wollten. Der Journalist fragte die Frau, warum sie das denn täte. Es gäbe doch eine (nicht geringe) Chance, dass diese Männer ihr an Geld  und / oder Wäsche wollten. Die Frau wollte auf diese Frage nicht antworten, und der Interviewer wechselte das Thema. Ich weiß nicht mehr genau, wie die Unterhaltung weiter ging, aber die Geschichte mit den Anhaltern ist mir im Kopf geblieben. Warum macht diese Frau das? Sie hat mehrfach das (vielleicht) Schlimmste und Erniedrigenste erfahren, was einer Frau zustossen kann. Warum also reagiert sie nicht anders? Ist es vielleicht auch hier ein unbewusster, subtiler Kick? Oder geht es um das Vertrauen in die Menschheit, welches die Dame einfach nicht verlieren möchte? Ich habe mir lange und oft Gedanken über dieses Thema gemacht, aber kam zu keinem schlüssigen Ergebnis. Außer dem Fazit, dass auch diese Situation dem Russisch Roulette ähnelt. Nur, dass es hier nichts zu gewinnen gibt.

Warum mache ich mir solche Gedanken? Keine Ahnung. Ich weiß jedoch, dass mir, bei meinen „üblichen“ Kolumnen, lustige Dinge einfallen. Aber diese Kolumne ist eben anders. Die zwei genannten Situationen haben mich beschäftigt und ich dachte mir, dies mit Euch zu teilen. Ich würde mich sehr über Meinungen und Diskussionen freuen. Vielleicht seht ihr das alles anders?

Stay tuned